Weltklasse:

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Internationale Klasse:

Marc-André ter Stegen

Dass der FC Barcelona nach dem trüben Herbst noch eine halbwegs sonnige Rückrunde spielte und am Ende auf Platz 2 in La Liga einlief, lag vor allem auch an Marc-André ter Stegen. Der Torwart ließ diesmal so gut wie keine Wackler erkennen, hielt wie gewohnt spektakulär auf der Linie und agierte souverän in der Spieleröffnung. Am Ausscheiden in der Europa League gegen Eintracht Frankfurt konnte auch ter Stegen nichts ändern.

Antonio Rüdiger

Die leichteste Entscheidung war die Einstufung Antonio Rüdigers in die Internationale Klasse. Der Nationalspieler agierte weiter auf sehr hohem Niveau, war neben Virgil van Dijk bester Innenverteidiger der Premier League, gewann mit Chelsea die Klub-WM. Nun wechselt er zum Champions-League-Sieger Real Madrid, damit ist alles gesagt.

Toni Kroos

Auch an der Klasse von Toni Kroos und Ilkay Gündogan bestehen natürlich keine Zweifel. Das gilt für ihre Karriere und für den Bewertungszeitraum im vergangenen Halbjahr. Der eine, Kroos, gewann mit Real die Königsklasse und den Titel in Spanien, der andere, Gündogan mit Manchester City die Meisterschaft in England, erzielte sogar das entscheidende Tor zum Titelgewinn. Also, auf den ersten Blick: rein mit ihnen in die Rangliste, Deckel drauf. Doch der zweite Gedanke ließ noch Fragen offen. Hatte Kroos nicht im Halbfinalhinspiel bei den Skyblues eine schlechte Figur abgegeben? Und hatte sein Team die Aufholjagden gegen Paris, Chelsea und ManCity nicht erfolgreich gestartet, nachdem er jeweils ausgewechselt worden war?

Und Gündogan - war er nicht in wichtigen Matches nur eingewechselt worden? Kann also ein nicht unumstrittener Stammspieler überhaupt in die Rangliste, geschweige denn so hoch eingestuft werden? Also, dritte Runde, die Klarheit brachte: Kroos wurde als einziger Sechser - nicht mal seine Lieblingsrolle - beim 3:4 in Manchester alleingelassen. Kroos ist defensiver Mittelfeldmann, ihn im Rückstand gegen einen offensiven Joker auszuwechseln, ist taktisch nachvollziehbar und sicher nicht ihm anzulasten. Zudem spielte er ein gutes Finale in Paris und beerdigte die Mär vom "Querpass-Toni" in dieser Saison: 1430 Zuspiele von ihm in der Königsklasse kamen ins Angriffsdrittel, Topwert seit der Datenerfassung 2003/04.

Ilkas Gündogan

Nationalspieler Gündogan indes zeigte seine hohe Qualität, ob mit Pässen, Laufwegen, Defensivarbeit, Spielintelligenz oder auch Vorlagen und Toren konstant, wenn er randurfte. Er hat also aus weniger Zeit auf Topniveau viel gemacht, zudem ist es keine Schande, in diesem City-Kader auch mal der zwölfte Mann zu sein. Und damit gab es für den kicker keine "berechtigten Zweifel" mehr, beide in die Internationale Klasse einzuordnen.

Kai Havertz

Wie in der Hinrunde, so gelangen Chelseas Kai Havertz auch diesmal zwei Vorlagen in der Premier League. Weil er aber sechsmal statt nur zweimal traf, weil er zudem das Siegtor im Finale der Klub-WM erzielte und weil wegen seiner Gefährlichkeit im gegnerischen Strafraum sogar Romelu Lukaku und Timo Werner oft keinen Platz im Angriff fanden, hievte der kicker Havertz von der Nationalen Klasse diesmal in die Internationale Klasse.

Nationale Klasse

Alexander Nübel

In Monaco hatte der Alexander Nübel anfangs Probleme, konnte die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Seit über einem halben Jahr wird der Torhüter aber immer stärker, gewinnt durch seine Leistung auch an Sicherheit und hält teils spektakulär. Eine kleine Einschränkung: Bisweilen hält die Bayern-Leihgabe Bälle erst im Nachfassen.

Vitaly Janelt

Der Mittelfeldspieler des FC Brentford hat mit seinem Klub souverän den Klassenerhalt in der Premier League geschafft. Der Ex-Bochumer bestätigte seine starke Form aus der Hinserie, traf sogar dreimal seit Januar. Hansi Flick hat ihn bereits beobachtet, zu einer Nominierung für die DFB-Auswahl reichte es jedoch noch nicht.

Timo Werner

Sein Standing in der Nationalmannschaft bei Hansi Flick ist deutlich höher als das im Klub bei Thomas Tuchel. Dieser Status beim DFB bewahrte Timo Werner davor, komplett aus der Rangliste zu kippen. Drei Treffer in der Premier League, kein Stammplatz bei Chelsea, auch nur ein Tor in der Königsklasse und dort bei zwei wichtigen Partien nicht mal eingewechselt - das ist zu wenig für eine höhere Einstufung des Ex-Leipzigers.

Kevin Volland

Der 29-Jährige hat seine Position in Monaco gefunden. Davon zeugen nicht nur seine vier Tore und fünf Vorlagen seit dem PSG-Spiel Ende März, sondern auch sein Zusammenspiel mit Toptorjäger Wissam Ben Yedder. Ihm legt Volland zudem viele Bälle präzise auf. Aufgrund der geringeren Stärke der Ligue 1 gegenüber der Premier League reicht es im Quervergleich aber nicht zu einer besseren Platzierung in der Rangliste.

Wer warum fehlt

Robin Gosens

Er wechselte im Januar, noch am Oberschenkel verletzt, von Atalanta zu Inter, hatte in Mailand aber lange mit den Nachwirkungen zu kämpfen und absolvierte nur sieben Kurzeinsätze in der Liga. Dies reicht nicht für einen Platz in der Rangliste

Bernd Leno

Der ehemalige Keeper von Bayer Leverkusen hatte seinen Stammplatz im Arsenal-Tor bereits nach wenigen Spieltagen in der Hinrunde an Aaron Ramsdale verloren. Nach dem Jahreswechsel durfte Leno nur noch einmal in der Premier League ran. Trainer Mikel Arteta ließ ihn nicht mal mehr alle Pokalspiele bestreiten.

Robin Koch

Leeds United steckte bis zur letzten Sekunde der Saison im Abstiegskampf, erlebte ein glückliches Ende. Der deutsche Nationalspieler konnte nicht ganz an die Form der vergangenen Saison anknüpfen. Der Defensivallrounder, der auf fünf Positionen im Laufe der Rückrunde ranmusste, wurde nicht für die Nations-League-Partien nominiert.

Julian Draxler

Der 28-Jährige fehlt seit Anfang April. Doch auch zuvor war er kein Faktor im PSG-Spiel, kam häufig erst spät und soll verkauft werden, wieder einmal.

Thilo Kehrer

Auch der 25-Jährige könnte gehen - hat er doch angesichts der Konkurrenz in Paris seit Januar nur in vier Ligapartien über die volle Distanz gespielt.

Jerome Boateng

Der Weltmeister durfte zuletzt wieder öfter für Lyon ran, kommt mit seinen Leistungen aber nicht für die Rangliste infrage. Zu groß sein Tempodefizit, zu selten bringt der 33-Jährige seine ehemals gefürchteten Diagonalbälle in die Spitze an den Mann. Was zudem auffällt: Boateng hat kaum noch Luft für 90 Minuten.

Shkodran Mustafi

Ganze 14 Minuten spielte der Weltmeister von 2014 nach seiner Knieverletzung in der Rückrunde für UD Levante, der Klub des 30-Jährigen stieg aus La Liga ab.

In unserer Print-Ausgabe am Dienstag (hier auch als eMagazine) finden Sie die Bundesliga-Ranglisten der offensiven Außenbahnspieler und der Stürmer sowie alle Rankings der 3. Liga und der Deutschen im Ausland. In den beiden vorangegangenen Ausgaben vom 30. Mai und vom 2. Juni erschienen bereits die Ranglisten der übrigen Bundesliga-Positionen sowie alle Rankings der 2. Liga.