FCA-Trainer Manuel Baum baute seine Siegerelf von Hannover (2:1) auf vier Positionen um: Framberger, Moravek, Caiuby und Gregoritsch ersetzten Schmid, Richter, Finnbogason (alle Bank) sowie Kapitän Baier, der gänzlich im Aufgebot fehlte.
Der Mainzer Coach Sandro Schwarz warf nach der 1:2-Niederlage gegen die Bayern die Rotationsmaschine an und brachte acht neue Spieler: Torwart Zentner, Hack, Mwene, Bussmann, Maxim, Ujah, Onisiwo und Quaison spielten für Keeper Müller, Kunde, Mateta, Boetius, Öztunali, Bussmann (alle Bank) sowie die Rotgesperrten Niakhaté und Latza.
Augsburg fehlt das Tempo und die Idee
Der FC Augsburg war im 3-6-1 über Kontrolle und einen geordneten Spielaufbau bemüht. Für diesen war in letzter Reihe Khedira als zentraler Innenverteidiger verantwortlich, jedoch sah das Spiel der Fuggerstädter sehr behäbig aus. Mainz dagegen agierte offensiv mit einer Mittelfeldraute und verteidigte gegen den Ball zumeist sehr hoch im 4-3-3. Für die ersten Offensivaktionen sorgte dann auch ein Gästeakteur: Quaison prüfte erst Luthe (11.), ehe er das Leder nach einer netten Kombination aus 16 Metern über den Querbalken jagte (14.).
Immer mutiger werdende Nullfünfer belohnten sich dann auch nach fast 20 Minuten, jedoch war auch etwas Glück dabei: Luthe wehrte einen Maxim-Schuss genau auf Max ab, der nicht mehr reagieren konnte und im Fünfer so unfreiwillig für Mwene auflegte. Der Österreicher musste aus zwei Metern nur noch einschieben (20.). Keine 60 Sekunden später verpasste er gar die Möglichkeit zum Doppelschlag, als er freistehend rechts im Strafraum verzog.
Augsburg tat sich aus dem Spiel schwer, war bis hierhin zumeist über Standards gefährlich: Nach einer Ecke prüfte Hinteregger per Kopf Zentner (23.). Im direkten Konter vergab Ujah das mögliche 2:0 (23.), eine Viertelstunde später traf Onisiwo aus spitzem Winkel das Außennetz (38.).
DFB-Pokal, 2. Runde
Quaison gibt die Antwort auf das Eigentor
Die Mainzer hatten nicht nur die Mehrzahl an Chancen, sondern auch die besseren Gelegenheiten. Das Tor aber machten die Augsburger, wenngleich der Torschütze ein Nullfünfer war. Bell drückte die Kugel nach einer scharfen Max-Flanke unglücklich ins eigene Netz (40.). Doch die Schwarz-Elf gab die richtige Antwort: Noch vor dem Seitenwechsel bekam der FCA eine Ecke in der Folge nur unzureichend geklärt. Gouweleeuw wehrte in die Füße von Quaison ab, der daraufhin aus 18 Metern per Flachschuss zur 2:1-Pausenführung traf (45.).
Der zweite Durchgang startete zwar mit unverändertem Personal, aber dafür mit veränderter Unterhaltungsqualität. Denn Qualität und Quantität der Angriffe ließen auf beiden Seiten zu wünschen übrig. Erst nach etwas mehr als einer Stunde ging ein Raunen durch die spärlich besetzte WWK-Arena, FSV-Abwehrrecke Hack hatte FCA-Schlussmann Luthe nach einer Ecke per Kopf geprüft (62.).
Treffer in fast letzter Minute: Michael Gregoritsch rettete den FCA in die Verlängerung. Imago
Mainz stellt Offensive ein - Gregoritsch rettet FCA
Augsburgs Trainer Baum reagierte kurz darauf und brachte mit Richter (für Koo, 65.) eine frische Offensivkraft, die das zwar bemühte, aber zumeist brotlose Angriffsspiel der Fuggerstädter antreiben sollte. Mainz hingegen zog sich Mitte des zweiten Durchgangs spürbar zurück und versetzte sich stattdessen in Lauerposition für Konterangriffe.
Erst eine gute Viertelstunde vor dem Ende der regulären Spielzeit - Mainz hatte seine Offensivbemühungen mittlerweile nahezu komplett eingestellt - wurde Angreifer Finnbogason (für Hahn) auf das Feld geschickt. Für die daraufhin nächste Großchance der Fuggerstädter war aber nicht der Isländer, sondern Gregoritsch verantwortlich: Der Österreicher köpfte aus acht Metern knapp neben das Tor (78.). Bis zur ersten Finnbogason-Möglichkeit dauerte es aber ebenfalls nicht lange, jedoch verzog er aus 17 Metern (82.). Fünf Minuten vor dem Ende fiel doch noch der Ausgleich durch Gregoritsch, der eine Max-Flanke aus 16 Metern präzise im linken Eck unterbrachte - Verlängerung!
Richters Chancenwucher, Caiubys Durchsetzungskraft
Spiel gedreht! Caiuby trifft in der Verlängerung zum 3:2 für die Augsburger. Imago
Mainz machte dort weiter, wo es in der regulären Spielzeit aufgehört hatte, und tat kaum mehr was für das Spiel. Die Augsburger wirkten dagegen viel entschlossener, allen voran Offensivmann Richter, der das Leder erst an die Latte nagelte (94.), ehe er drei weitere erfolglose Versuche aus der Distanz wagte (100., 101., 104.). Den überfälligen Treffer aber erzielte Caiuby, der sich nach einer Finnbogason-Flanke im Kopfballduell gegen Brosinski entschlossen durchsetzte und Augsburg damit erstmals in Führung brachte (105.).
Mit dem Beginn der zweiten Hälfte der Verlängerung zog der Mainzer Trainer Schwarz mit Angreifer Mateta seinen letzten Joker. Nach einem gefährlichen Boetius-Distanzschuss (111.) hatte der Stürmer auch tatsächlich einen gefährlichen Kopfballabschluss, den er auf das Tornetz setzte (112.). Jedoch war es die letzte gefährliche Möglichkeit der Rheinhessen, die trotz zweimaliger Führung in Augsburg ausschieden.
Der FCA steht somit im Achtelfinale, spielt aber zunächst in der Liga am Samstag (15.30 Uhr) zu Hause gegen Nürnberg. Mainz hat einen Tag länger Pause und empfängt am Sonntag (18 Uhr) Werder Bremen.