Nord

Aufstieg bei Hannovers U23 "bestimmt kein erklärtes Ziel"

Stendel sieht andere Teams vorne

Aufstieg bei Hannovers U 23 "ganz bestimmt kein erklärtes Ziel"

Trainer Daniel Stendel ist sehr zufrieden mit den Leistungen seines Teams.

Trainer Daniel Stendel ist sehr zufrieden mit den Leistungen seines Teams. IMAGO/Hanno Bode

Mehr zur Regionalliga Nord

Als Tabellenführer startet die U 23 von Hannover 96 in die Rückrunde der Regionalliga Nord. Am Samstag, 13 Uhr, will sich das Team von Trainer und Ex-Bundesligaprofi Daniel Stendel (49) im Heimspiel gegen Blau-Weiß Lohne nicht nur für die 1:2-Hinspielniederlage revanchieren, sondern auch die Spitzenposition verteidigen. Zwar profitiert der Bundesliga-Nachwuchs aktuell ein wenig davon, dass die Verfolger Holstein Kiel II, 1. FC Phönix Lübeck und SV Meppen noch mit einer oder sogar zwei Nachholpartien im Rückstand sind. Dennoch kann sich die Zwischenbilanz der Niedersachsen nach der Hinserie mehr als sehen lassen.

Vor allem die Torausbeute von bereits 48 Treffern nach 17 Spieltagen lässt aufhorchen. Im Schnitt erzielt die Mannschaft um Kapitän und Top-Torjäger Lars Gindorf (16 Saisontreffer) mehr als 2,82 Tore pro Spiel. Auf der Gegenseite sind 28 Gegentreffer allerdings auch der höchste Wert aller Spitzenteams. "Wir spielen immer zuschauerfreundlich", formuliert es Ex-Stürmer Stendel im kicker-Gespräch mit einem Grinsen: "Es entspricht der Mentalität der Mannschaft, mit offenem Visier nach vorne zu spielen. Ein 5:4 ist mir zwar nicht unbedingt lieber als ein 1:0. Solange wir aber ein Tor mehr schießen als der Gegner, passt es."

Dass Stendels Hinrundenbilanz positiv ausfällt, ist keine Überraschung. "Ich bin sehr zufrieden damit, was wir abliefern und wie sich die einzelnen Spieler entwickeln", lobt der einstige 96-Cheftrainer (2016-2017), der während seiner Karriere auch schon in England (FC Barnsley), Schottland (Heart of Midlothian FC) und Frankreich (AS Nancy) tätig war, ehe er im Juli 2022 als U-23-Trainer in die Landeshauptstadt von Niedersachsen zurückkehrte.

Geschenk vom Ex-Kollegen: Gindorf schießt Hannover 96 II zum Sieg gegen St. Pauli II

alle Videos in der Übersicht

Dort musste er vor Saisonbeginn - typisch für eine zweite Mannschaft - erneut einen großen Umbruch im Kader meistern. Allein aus der eigenen U 19 rückten neun Talente auf. Auch die Offensivspieler Sean Busch (zuvor VfL Wolfsburg U 19) und Husseyn Chakroun (JFV Calenberger Land/Barsinghausen) kamen damit aus dem A-Junioren-Bereich - und schlugen sofort ein. Busch traf bei neun Einsätzen schon sechsmal (und bereitete drei weitere Tore vor) und ist damit nach Gindorf der erfolgreichste Torschütze. Chakroun verpasste nur eine Partie und gehörte 14-mal zur Startformation.

"Die neuformierte Gruppe hat schnell zueinandergefunden und von Beginn an gute Leistungen gezeigt", lobt Daniel Stendel, der vor Saisonbeginn das "vordere Tabellendrittel" angepeilt hatte. "Bei uns steht natürlich die Entwicklung der einzelnen Spieler im Vordergrund. Erfolge schaden dabei aber nicht", so der Trainer nach zuletzt zehn Punkten und 18:6 Toren aus den zurückliegenden vier Begegnungen.

Stendel sieht sein Team nicht in der Favoritenrolle

Sollte sich seine Mannschaft auch in den kommenden Wochen auf einem Spitzenplatz etablieren, dann dürfte sich schon bald die Frage stellen, ob Hannover 96 - wie schon in der Vorsaison - erneut einen Zulassungsantrag für die 3. Liga beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) in Frankfurt einreichen wird. "Das ist letztlich natürlich eine Entscheidung des Vereins", betont Stendel. "Der Aufstieg ist ganz bestimmt kein erklärtes Ziel für uns. Ich denke aber, dass wir die Chance wahrnehmen würden, wenn wir es sportlich schaffen sollten. 96 tut alles dafür, seinen Talenten die bestmögliche Plattform zu bieten."

In der Favoritenrolle sieht Daniel Stendel sein Team allerdings so oder so nicht. "Phönix Lübeck spielt bisher eine überragende Saison. Auch die Drittliga-Absteiger SV Meppen und VfB Oldenburg haben zuletzt viel Boden gutgemacht", nennt der Ex-Profi seine ersten Anwärter auf den Titel. Klar ist: Der Meister der Regionalliga Nord steigt in dieser Saison nicht direkt auf, sondern muss sich anschließend auch noch in zwei Spielen gegen den Titelträger der Bayern-Staffel behaupten.

Ralf Debat

Meister der Regionalliga Nord: Wolfsburger Rekordsieger, Lübeck mit bestem Punkteschnitt