Mit 253 Bundesliga-Einsätzen zählt Knaak zu den erfahrensten Spielerinnen im deutschen Profifußball - mehr als zwei weitere Partien werden allerdings nicht mehr hinzukommen. Denn die Offensivspielerin hat den VfL darüber unterrichtet, ihre aktive Karriere zum 30. Juni 2022 beenden und sich neuen beruflichen Herausforderungen widmen zu wollen.
Knaak war zu Beginn der laufenden Saison von Atletico Madrid nach Wolfsburg gewechselt. Sie kam im grün-weißen Trikot 15-mal in der Bundesliga, drei Mal im DFB-Pokal sowie sieben Mal in der Champions League zum Einsatz.
"Nach 15 Jahren professionellem Fußball ist bei mir der Wunsch entstanden, beruflich neue Wege zu gehen", wird Knaak vom VfL zitiert. "Die Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, da Fußball, seit ich denken kann, meine große Leidenschaft war, ist und immer bleiben wird." Dennoch wisse jeder, "der mich kennt, dass ich mich auch immer außerhalb des Spielfeldes neuen Herausforderungen gestellt habe".
In den kommenden Jahren will sich Knaak "voll auf berufliche Ziele konzentrieren" und spricht von einem "neuen spannenden Lebensabschnitt". Zuvor wolle sie mit Wolfsburg aber noch deutscher Meister werden und den DFB-Pokal gewinnen.
Ihr Debüt in der Frauen-Bundesliga gab Knaak bereits 2007 im Trikot des FCR 2001 Duisburg, mit dem sie 2009 den UEFA Women's Cup gewann. Später trug sie das Trikot von Bayer 04 Leverkusen (2011-2017) und das der SGS Essen (2017-2020). Internationale Erfahrungen auf Vereinsebene sammelte Knaak bereits 2014, als sie auf Leihbasis vier Partien für Arsenal in der englischen Liga absolvierte.
Wir bedauern dies aus sportlicher Sicht sehr, da wir fest mit ihr über die Saison hinaus geplant hatten.
Ralf Kellermann
Im April 2018 feierte sie ihre Premiere in der deutschen Nationalmannschaft, insgesamt stehen 16 Einsätze für die DFB-Auswahl zu Buche. 2008 wurde sie U-17-Europameisterin, 2010 gewann sie mit der deutschen U 20 den WM-Titel im eigenen Land.
"Turid ist vor einigen Wochen mit dem Wunsch auf uns zugekommen, ihre Karriere im Sommer zu beenden und sich künftig auf ihre beruflichen Ziele zu fokussieren", sagt Ralf Kellermann, Sportlicher Leiter der VfL-Frauen: "Wir bedauern dies aus sportlicher Sicht sehr, da wir fest mit ihr über die Saison hinaus geplant hatten. Gleichzeitig respektieren wir ihre Absicht, die Fußballschuhe vorzeitig an den Nagel zu hängen und ein neues Kapitel in ihrem Leben aufzuschlagen."
