3. Liga

Aue als Kollektiv gegen den "gereizten Gegner"

Thiels Vorfreude auf "ruppige Fans, die auch wirklich mitfiebern"

Aues Kollektiv gegen den "gereizten Gegner" und eine tolle Kulisse

Auf ihn Warten viele Kilometer Busfahrt: Pavel Dotchev vor der englischen Woche.

Auf ihn Warten viele Kilometer Busfahrt: Pavel Dotchev vor der englischen Woche. IMAGO/Picture Point

Auch den zweiten Spieltag der neuen Saison schließen Pavel Dotchev und sein Team ab. Wieder Sonntagabend - wieder 19.30 Uhr - dieses Mal gegen Rot-Weiss Essen (LIVE! bei kicker). Der Routinier auf der Trainerbank hofft, dass dies nicht zur neuen Gewohnheit wird. "Wenn du das ganze Wochenende wartest und schaust, wie die anderen spielen, das kann manchmal anstrengend sein", findet der Bulgare. Zumindest hilft da die gute Erinnnerung: Vor zwei Wochen konnte man ebenfalls am Sonntagabend die Ingolstädter besiegen. Eine Leistung, auf der die Auer aufbauen wollen.

Doch Dotchev ist gewarnt, denn nicht nur die Mannen aus dem Erzgebirge zeigten bisher eine Leistung, auf der sich aufbauen lässt: "Wir haben jetzt mit einem gereizten Gegner zu tun", prophezeit er. Trotz zwei guter Auftritte empfangen die Essener die Sachsen ohne Erfolgserlebnis im Stadion an der Hafenstraße. Ein Spiel auf Augenhöhe hat der Aue-Trainer von den Essenern im Pokalkrimi gegen den HSV gesehen und auch die Niederlage in Halle sei unverdient gewesen. Dazu sieht der Coach bei den Essenern den Vorteil, dass sie im Rhythmus geblieben sind und erwartet, dass "Essen eine Reaktion zeigen will".

Vorfreude auf eine tolle Atmosphäre

Freuen dürfen sich die Auer auf eine tolle Atmosphäre bei einem "Traditionsverein mit sehr viel Fankultur", wie Dotchev weiß. Die Stimmung ist natürlich auch den Spielern nicht verborgen geblieben: "In Essen die Kulisse ist schon immer bekannt dafür, dass es hitzig wird", so Mittelfeldspieler Maximilian Thiel, der sich auch sehr auf die Fans freut: "Ruppige Fans, die auch wirklich mitfiebern, macht uns als Spielern natürlich schon auch Spaß. Das sind die heißen Spiele, dafür spielt man auch Fußball."

Vorschau 2. Spieltag der 3. Liga

Und dies ist auch am Sonntag wieder so. Trotz der für Fans unglücklichen Anstoßzeit werden wieder über 15.000 Zuschauer erwartet, die mithelfen wollen, dass ein hitziges Duell entsteht. Nach dreizehn Jahren in der Viertklassigkeit beweisen die Fans immer wieder ihre Leidenschaft zu Rot-Weiss - bereits im DFB-Pokal war das Stadion an der Hafenstraße mit 18.600 Zuschauern ausverkauft.

Als Kollektiv zum Erfolg

Im Vergleich zum Ansatz im Vorjahr will Dotchev - auch aufgrund der Abgänge von wichtigen und individuell hochveranlagerten Spielern wie Antonio Jonjic und Dimitrij Nazarov - als Kollektiv bestehen: "Wir haben jetzt mehr das Kollektiv im Vordergrund, das ist für mich wichtiger, als zum Beispiel Einzelspieler zu haben, die Top-Leistung bringen oder Top-Qualität haben. Oft schlägt Mentalität auch Qualität", gibt der Trainer nicht nur für das Spiel in Essen die Marschroute vor, ohne dabei die individuelle Qualität von seinen Spielern schmälern zu wollen. In der zu erwartenden aufgeheizten Stimmung in Essen gilt es - nach dem Last-Minute-Sieg gegen Ingolstadt - zu beweisen, wie stark der neue Kollektivgedanke im Erzgebirge schon ist.

Derweil gibt es erfreuliche Nachrichten für den 57-Jährigen: Beim Ausflug in den Hexenkessel hat Dotchev die Qual der Wahl. Alle Spieler sind einsatzfähig und so kommt es zu einer erfreulichen Konkurrenzsituation, besonders im Angriff: Marvian Stefaniak bietet sich wieder als Alternative auf der linken Seite für Sean Seitz, noch gegen Ingolstadt Spieler des Spiels (kicker-Note: 2), an und der Siegtorschütze am ersten Spieltag, Thiel, drängt sich im offensiven Mittelfeld auf.

In Anbetracht einer anstrengenden englischen Woche mit von Dotchev geschätzten "2500 Kilometern Busfahrt" zwischen den Spielen freut sich dieser, dass seine Jungs in gesunder Konkurrenz um die Plätze kämpfen.

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