Nord

Auch Smarsch kriegt die Schießbude nicht geschlossen

Ostermann: "Wir lernen zu langsam"

Auch Profi-Keeper Smarsch kriegt bei St. Pauli II die Schießbude nicht geschlossen

Konnte am Wochenende oft nur hinterherschauen: Fünf Gegentore kassierte Profi-Leihgabe Dennis Smarsch gegen Hannover 96 II.

Konnte am Wochenende oft nur hinterherschauen: Fünf Gegentore kassierte Profi-Leihgabe Dennis Smarsch gegen Hannover 96 II. IMAGO/Baering

In der Stürmer-Krise der Profis fragten sich viele Fans schon, ob nicht in der Zweiten irgendein Talent zu finden sei. Die Antwort ist einfach: Nein, denn auch dort gibt es eine Stürmer-Krise - allerdings personell. Gwang-in Lee fällt mit einem Bänderriss bis Jahresende aus, Robin Müller hat sich die Hand gebrochen, und der A-Jugendliche John Posselt musste eine Rotsperre absitzen. So blieb Serhat Imsak als Einzelkämpfer übrig.

Immerhin bewies der gebürtige Münchner bei der 1:5-Niederlage gegen Hannover 96 II Führungsqualitäten: Der 23-Jährige verwandelte einen Elfmeter, feuerte seine Nebenleute lautstark an und wurde für Dennis Smarsch noch zum Retter. Denn der Keeper stapfte nach dem Schlusspfiff schimpfend schnurstracks Richtung Kabine und drohte so den obligatorischen Spielerkreis zu versäumen. Doch Imsak konnte ihn gerade noch überreden, zur Bank zerren und somit eine Strafe verhindern.

Die Gemütslage der Profi-Leihgabe war durchaus zu verstehen, denn die St.-Pauli-Abwehr wird immer mehr zur Schießbude der Liga. 37 Gegentore sind die Bilanz eines Absteigers, nur Kickers Emden hat noch mehr (53). Smarsch war zu Saisonbeginn sogar noch die Nummer 1 bei den Profis, nun kassierte er in sieben Regionalliga-Einsätzen 19 Treffer. Sein Trainer Elard Ostermann hat dafür wenig Verständnis: "Nach dem 1:3 sind die Köpfe nach unten gegangen. Das geht nicht. Wir müssen seriöser und disziplinierter zu Ende spielen."

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Dabei hatte er eine gute erste halbe Stunde seiner Mannschaft gesehen. Doch mit Rückschlägen wie dem abgefälschten 1:2 des agilen Tom Moustier können die jungen Spieler seit Wochen nicht umgehen. "Das ist natürlich ein Prozess, aber wir lernen zu langsam", erklärte Ostermann.

Der Stuhl des 54-Jährigen dürfte noch nicht wackeln, da das Konzept einer Nachwuchsmannschaft langfristiger angelegt ist. Aber der Trainerstab wurde nun mit Jan-Philipp Rose verstärkt, der sich in der Liga auskennt. "Er soll sich auch um Gegneranalysen kümmern", erzählte Ostermann.

Harald Borchardt

Die Trainer in der Regionalliga Nord