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Auch Popp kritisch: Saudi-Arabien "kein optimaler" WM-Sponsor

Equal Pay kein Thema bei der Weltmeisterschaft

Auch Popp kritisch: Saudi-Arabien "kein optimaler" WM-Sponsor

Nimmt im Vorfeld der WM Stellung zu Themen wie Sponsoring und Equal Pay: Alexandra Popp.

Nimmt im Vorfeld der WM Stellung zu Themen wie Sponsoring und Equal Pay: Alexandra Popp. Getty Images

Die Tourismusbehörde Saudi-Arabiens will womöglich als Sponsor bei der Frauen-WM 2023 in Australien und Neuseeland auftreten. Alexandra Popp sieht das sehr kritisch. Die Kapitänin der Nationalelf sagte am Mittwoch im Trainingslager in Marbella (Spanien), dass man dem "eher negativ" gegenüberstehe. "The Athletic" hatte zuvor darüber berichtet, dass "Visit Saudi" Partner des WM-Turniers vom 20. Juli bis 20. August werden soll.

Mehr als ein bisschen unseren Senf dazugeben, dass wir es nicht gerade gutheißen, können wir leider auch nicht.

Popp zum möglichen Saudi-Sponsoring

"Ich glaube, die anderen aus anderen Nationen haben schon viel ausgesprochen, dass das kein optimaler Sponsor für eine Frauen-Weltmeisterschaft ist - für das, wofür wir Frauen auch stehen", sagte Popp, 31-jährige Torjägerin des amtierenden Meisters VfL Wolfsburg. "Ich bin gespannt, was da am Ende bei herauskommt. Mehr als ein bisschen unseren Senf dazugeben, dass wir es nicht gerade gutheißen, können wir leider auch nicht."

Australien und Neuseeland wurden nicht gefragt

Die gastgebenden Verbände von Australien und Neuseeland hatten sich gegen einen solchen Sponsor ausgesprochen und ein Protestschreiben an den Weltverband gerichtet. Man sei von der FIFA dazu nicht zurate gezogen worden, heißt es.

US-Stürmerin Alex Morgan bezeichnete das mögliche Sponsoring der WM durch Saudi-Arabien als "bizarr". Saudi-Arabien steht generell wegen Menschenrechtsverletzungen international in der Kritik. Das Königreich will 2030 die Männer-WM ausrichten und treibt deshalb seine sportpolitischen Bemühungen voran.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat am Dienstag zudem die jüngste Vergabe der Klub-WM 2023 nach Saudi-Arabien scharf kritisiert. Der Weltverband war für eine Stellungnahme angefragt.

Equal Pay "noch echt weit entfernt"

Auch das Thema "Equal Pay" wurde am Mittwoch thematisiert. Popp gab an, dass sie als DFB-Kapitänin in den Verhandlungen um WM-Prämien nicht nach den viel höheren Summen der männlichen Kollegen greifen will. "Wir reden hier nicht von Equal Pay, da sind wir jetzt erst mal noch echt weit von entfernt. Von daher wird das mit Sicherheit auch kein Thema sein", sagte die 31-Jährige, die keine konkreten Zahlen nennen wollte.

Popp ist jedoch guter Dinge, "dass wir da in offene Verhandlungen gehen, um das Bestmögliche rauszuholen für beide Parteien". Die Turnierprämien im vergangenen Jahr lagen extrem weit auseinander: Für den WM-Titel in Katar hätten Manuel Neuer und Co. je 400.000 Euro vom DFB erhalten, für einen EM-Triumph der Frauen 2022 in England hätte der Verband 60.000 Euro pro Spielerin ausbezahlt.

Test in Duisburg

Bis Sonntag in Marbella - Test in Duisburg

Wie geht es nun weiter für die Frauen-Nationalelf, die seit Dienstag in Marbella weilt. Bis Sonntag werden die Vize-Europameisterinnen noch in Andalusien trainieren, am Dienstag (18.15 Uhr, LIVE! bei kicker) steht dann das erste Länderspiel gegen Schweden in Duisburg an. Aktuell gehe es darum, an "kleinen Stellschrauben zu arbeiten, noch besser zu werden, damit wir für die WM hervorragend vorbereitet sind, um im Optimalfall den Titel zu gewinnen".

Das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg spielt in der WM-Vorrunde gegen Marokko, Kolumbien und Südkorea.

aho, dpa, sid

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