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Munterer Kick: Hertha BSC verliert 2:3 in Bergamo im Atleti Azzurri d'Italia gegen Gastgeber Atalanta

Berlin überzeugt vorne und zeigt defensiv Schwächen

Munterer Kick: Hertha verliert 2:3 in Bergamo

Brachte die Berliner Hertha mit 1:0 in Front: Innenverteidiger Karim Rekik (#4).

Brachte die Berliner Hertha mit 1:0 in Front: Innenverteidiger Karim Rekik (#4). imago

"Es ist ein guter Gegner, der uns zeigen wird, wie weit vor allem die jungen Spieler schon sind", hatte Hertha-Coach Pal Dardai im Vorfeld des Tests gegen Atalanta gesagt. Aus gutem Grund: Denn zum einen ist Bergamo nach einer starken Serie-A-Spielzeit (Rang 7) erneut für die Europa League qualifiziert (anstehendes K.-o.-Duell am 26. Juli und 2. August gegen FK Sarajevo) und hat außerdem in der vergangenen EL-Saison im Sechzehntelfinale Borussia Dortmund an den Rand des Ausscheidens gebracht ( 2:3 und 1:1 ), zum anderen musste Berlin ein wenig improvisieren.

Schließlich musste der Bundesligist noch ohne die verletzten Selke ( OP nach Pneumothorax ), Darida, Pekarik (beide Knieprobleme) und auch ohne die WM-Fahrer Plattenhardt und Leckie, die erst am Freitag erstmals mit dem Team trainiert hatten, auskommen. So schickte Dardai folgende Elf ins Rennen: Kraft - Klünter, Stark, Rekik, Mittelstädt - Lustenberger - Dardai, Duda, Maier, Lazaro - Ibisevic.

Rekik hoch oben, Barrow ungedeckt, Mancini hoch oben

Der Spielbeginn gehörte dann allerdings den Herthanern, die sich in der 26. Minute direkt belohnten: Nach einer Lazaro-Ecke von der linken Seite stieg Innenverteidiger Rekik am höchsten und platzierte seinen Kopfball als Aufsetzer präzise im rechten unteren Eck (26.).

Die Abwehr Bergamos präsentierte sich dabei nicht ganz auf der Höhe - genauso wie in den Folgeminuten die Defensive der Alten Dame: Zunächst sorgte Barrow, der nach Zusammenspiel mit Gomez relativ unbedrängt von links nach innen und ins rechte untere Eck erfolgreich abziehen konnte, fürs 1:1 (26.), ehe Abwehrmann Mancini ebenfalls nach einer Ecke frei hochsteigen und präzise einnicken konnte (34.). So ging es mit einem 1:2-Rückstand in die Pause.

Blitzstart Berlin - Klünter hölzern

Besser aus den Katakomben heraus kamen dann in diesem insgesamt sehr munteren Spiel die Hauptstädter: Der 20-jährige Joker Dilrosun wurde auf der rechten Seite bedient, spielt sein immens hohes Tempo aus, zog über rechts wie aus spitzem Winkel nach innen und drehte die Kugel elegant über den linken Innenpfosten ins Tor - 2:2 (46.).

Fans von Atalanta Bergamo

Unterstützten die Mannschaft wie gewohnt lautstark: die Fans von Atalanta Bergamo. imago

Die Freude hielt jedoch erneut nicht lang, weil sich Klünter im eigenen Strafraum gegen den trickreichen Gomez nicht allzu geschickt anstellte (54.). Den fälligen Elfmeter verwandelte Ilicic souverän zum 3:2 (56.) - und führte damit zugleich in diesem Duell, in dem es um die "Trofeo Achille E Cesare Bortolotti" (benannt nach dem ehemaligen Atalanta-Präsidenten) ging, die Vorentscheidung herbei. Denn es blieb letztlich beim 3:2 für Bergamo.

Es hat Spaß gemacht. Nun gilt es in der freien Woche etwas runterzufahren - und dann: Angriff.

Fabian Lustenberger

"Mit dem Spiel bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis nicht. Wir hatten genug Chancen, um hier gegen einen starken Gegner, den ersten starken Gegner in unserer Vorbereitung, Unentschieden zu spielen oder sogar zu gewinnen", sagte Dardai in einer ersten Reaktion nach Spielschluss. Besonders "die jungen Spieler auf der Außenseite haben mir gut gefallen", fügte der Berliner Coach an. "Auf der Sechserposition im Zentrum waren wir aber nicht so stark heute, das müssen wir verbessern." Lustenberger ergänzte noch: "Wir haben das Spiel leider verloren, aber einige gute Ansätze gezeigt. Es war ein ordentlicher Test gegen einen guten Gegner - das hilft uns, uns für den Start im Pokal gut vorzubereiten. Es hat Spaß gemacht. Nun gilt es in der freien Woche etwas runterzufahren - und dann: Angriff."

Das Ergebnis bedeutete am Ende auch: Unter anderem nach einem 7:0 gegen den RSV Eintracht 1949 (4.7.), einem 9:1 beim MSV Neuruppin (12.7.) oder einem 3:2 gegen Dukla Prag (13.7.) kassierte Hertha BSC den ersten Rückschlag der Vorbereitung. Einer Vorbereitung, die nun erstmals in zwei Teilen abläuft: Nach einem Medientag am Sonntag bekommen die Profis zunächst ab Montag eine komplette Woche frei, ehe Dardai seine Schützlinge wieder zusammenruft.

mag

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