Eine Spitzenmannschaft auf Abwegen ist in dieser Spielzeit der 1. FC Schweinfurt 05. Unter Christian Gmünder hinkt der Vorjahres-Fünfte den eigenen Erwartungen meilenweit hinterher. Statt Titelkampf müssen die Schnüdel nach unten blicken. Somit zählte gegen Schlusslicht SV Heimstetten nichts anderes als ein Sieg. In den ersten 45 Minuten bot sich eine zähe Partie. Jabiri schoss zweimal vielversprechend aufs SVH-Tor, doch einmal langte Torwart Riedmüller entschlossen hin, einmal ging das Leder drüber. Die Gäste verzeichneten Abschlüsse von Tunc und Riglewski, die das Gehäuse aber verfehlten. Kurz nach Wiederanpfiff fiel die erleichternde Führung für die Unterfranken: Ein missglückter Klärungsversuch der Gäste fiel Jabiri vor die Füße, der mit all seinem Torjägerinstinkt netzte (47.). In Minute 58 passte Fery zu Kraus der den Ball aus 16 Metern im Eck unterbrachte, 2:0. Der Nachmittag schien mit etwas Anlauf ganz nach Geschmack der Schnüdel zu laufen. Dann kam die 63. Minute und Jabiri sah nach einem unnötig harten Einsteigen im Mittelfeld die Rote Karte. An der Statik des Spiels änderte das aber nichts, Heimstetten durfte sich sogar noch bei Riedmüller bedanken, dass ein Kraus-Schuss in der 80. Minute nicht noch zum 0:3 ins Tor flog. Für Schweinfurt endete damit eine Negativserie von fünf Spielen ohne Dreier.
Auch zwischen dem FV Illertissen und dem TSV Rain/Lech lag der Fokus ausschließlich auf Abstiegskampf. Kilic durfte in der 3. Minute frei vor Torwart Eutinger einschieben, der FVI lag in Führung. Die Gäste fanden im ersten Spielabschnitt einfach kein Mittel, um gefährlich zu werden. Pöschl erhöhte kurz vor dem Kabinengang mit dem Innenrist aus kurzer Distanz (41.). Gutias Kopfball an den Pfosten schien dem TSV ab der 49. Minute wieder etwas Mut einzuhauchen, wenngleich Kilic in der 87. Minute einen Freistoß, der noch leicht abgefälscht wurde, zum 3:0 im Tor unterbrachte. Doch das sollte nicht die endgültige Entscheidung sein, da die Blumenstädter plötzlich gehörig Druck ausübten. Derwein nutzte eine Unordnung in der FVI-Abwehr zum 1:3 (89.) und Benz traf in der dritten Minute der Nachspielzeit per Abstauber zum 2:3. Kurz lag hier eine spektakuläre Wiederauferstehung im Bereich des Möglichen, aber hinterher musste Rain/Lech dann doch konstatieren, dass es zu spät aufgewacht war.
Heiland mit Doppelpack
Für den TSV Buchbach und die U 23 des FC Augsburg ging es im direkten Kräftemessen darum, bloß nicht in die rote Zone zu rutschen. Die Fuggerstadt-Reserve tat wesentlich mehr dafür. Ivanovic behauptete im Zentrum den Ball, bediente den in den Strafraum sprintenden Heiland gekonnt und der traf in der 3. Minute mit einem unhaltbaren Schuss. In einer niveauarmen Partie wiederholte Augsburg II sein Kunststück aus der ersten Halbzeit und kam auch im zweiten Durchgang bald zu einem Torerfolg. Aus spitzem Winkel schoss Müller zum 2:0 ein (52.). Wenig später wuchtete Wegmann per Kopf einen Eckstoß zum 3:0 über die Linie (58.). Zehn Minuten darauf gab es Ecke für Buchbach. Die Gäste klärten diese nicht nur, sondern nutzten sie für einen Konter, den Heiland nach einem Sololauf über rund 50 Meter eiskalt abschloss. Nach einem Augsburger Querschläger betrieb Orth in der 84. Minute zumindest noch etwas Ergebniskosmetik, wenngleich das 1:4 natürlich im Buchbacher Lager keinen zufriedenstellen konnte.
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Viktoria Aschaffenburg und die Bayern Amateure rangierten vor dem Spieltag zwar auf den Plätzen vier und fünf, doch das hatte in erster Linie die angenehme Konsequenz, dass nach hinten vermutlich nicht mehr viel anbrennen wird. Die Bayern hegen sowieso ganz andere Ambitionen. In Aschaffenburg hatten die Gästefans in der 5. Minute schon den Torschrei auf den Lippen, doch beim Schuss von Janitzek brachte Cheron auf der Linie noch seinen Fuß dran, weiter 0:0. Das änderte sich in der 16. Minute auf der Gegenseite: Nach schöner Ballstafette zog Verkaj von der Strafraumgrenze ab und war damit erfolgreich. In den restlichen Minuten des ersten Durchgangs dominierte der FCB zwar das Spiel, die Viktoria war jedoch immer für gefährliche Nadelstiche gut.
Nach knapp einer Stunde lag Aschaffenburg 2:0 vorne. Ein Einwurf landete über Umwege bei Baier, gegen dessen Schuss FCB-Keeper Schenk nichts ausrichten konnte. Die Hausherren machten es nun richtig abgebrüht und zogen zwischenzeitlich davon: In der 74. Minute startete Laverty in die Gasse, bekam den Ball optimal serviert und veredelte den Spurt aufs Bayern-Tor mit dem 3:0. Mit ihrem ersten ernstzunehmenden Torabschluss im zweiten Durchgang kam die U 23 der Bayern in der 77. Minute wieder ein Stück heran. Kern war der Torschütze. Das war weit mehr als nur ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein, denn jetzt durften sich die Münchner noch was ausrechnen. Erst recht ab der 88. Minute, da überwand Zvornarek Viktoria-Keeper Grün mit einem Heber, auf einmal wurde es hier nochmal richtig eng. Aschaffenburg wurde in der finalen Phase nach hinten gedrückt, das 3:3 schien am Horizont heraufzuziehen, aber die Viktoria konnte den Dreier am Schönbusch behalten.
In einem weiteren Spiel der Kategorie "tabellarisches Mittelmaß" trafen sich Türkgücü München und der TSV Aubstadt. Die Münchner belohnten sich in der 39. Minute für ihre starke Anfangsphase, Berwein platzierte eine Vorlage von Takahara sehenswert im Winkel. Die Gäste aus Unterfranken hatten in der Viertelstunde nach Wiederanpfiff ihre stärkste Phase. Danach entfalteten wieder heimische Konter die größte Gefahr. Tore fielen keine mehr, auch weil sich Aubstadts Torwart Wenzel noch ein paar mal auszeichnen konnte.
Das Wetter spielt eine Hauptrolle
Generell war am Samstag nur ein dezimiertes Programm möglich, da gleich fünf Partien wegen widriger Platzverhältnisse abgesagt werden mussten, so auch die Auftritte des Spitzenduos SpVgg Unterhaching (gegen Wacker Burghausen) und Würzburger Kickers (bei der SpVgg Ansbach).
