Arsenal ist derart schlecht in die Premier League gestartet, dass Trainer Mikel Arteta schon zu seiner Zukunft gefragt wird. Die Europa League bildet da in der Spielzeit 2020/21 die Ausnahme: Fünf Spiele, fünf Siege und 16:3 Tore sind es seit Donnerstagabend. Die Gunners zeigten Rapid Wien schon vor der Pause die Grenzen auf. Weil die Österreicher kaum aus der eigenen Hälfte kamen, war das 0:3 nach 45 Minuten fast schon schmeichelhaft.
Kapitän Lacazette brach nach zehn Minuten aus fast 30 Metern den Bann, wobei Schlussmann Strebinger keine glückliche Figur machte. Drei Minuten später köpfte Mustafi knapp vorbei (13.). In Minute 18 stand es bereits 2:0, weil Pablo Mari unbedrängt ins lange Eck köpfen durfte. Anschließend trat erneut Lacazette auf den Plan, der das Leder an den rechten Pfosten schlenzte. Speziell in Minute 44 fühlten sich die anwesenden Arsenal-Fans wohl an vergangene Tage erinnert: Mit jeweils einem Kontakt und über etliche Stationen kombinierten sich die Gunners nach vorne, ehe Nketiah im zweiten Anlauf den 3:0-Pausenstand herstellte.
Kitagawas Tor ist nur Kosmetik
Gruppe B, 5. Spieltag
Rapid-Coach Dietmar Kühbauer wechselte mit dem Seitenwechsel doppelt und hatte in der Kabine wohl die richtigen Worte gefunden. Die Wiener zeigten ein anderes Gesicht und verkürzten kurz nach Wiederanpfiff auf 1:3 - Kitagawa stand an der richtigen Stelle (47.).
In der Folge zog Arsenal die Zügel wieder mehr und mehr an, sodass Rapids Mut schwand und die Österreicher erneut vorrangig mit Defensivaufgaben betraut waren. Lacazette scheiterte am glänzend reagierenden Strebinger (58.). Das vierte Tor war nur eine Frage der Zeit und sollte in Minute 66 fallen: Der kurz zuvor eingewechselte Smith Rowe - wohl knapp im Abseits stehend - schob die feine Vorarbeit von Maitland-Niles ins leere Tor ein.
Jetzt warten die Spurs
Der fünfte Treffer lag in der Luft, doch Strebinger parierte einen sehenswert getretenen Freistoß von Ceballos (80.). So sollte es beim hochverdienten 4:1-Erfolg bleiben - die makellose Gruppenphase will Arsenal am nächsten Donnerstag (18.55 Uhr) bei Schlusslicht Dundalk perfekt machen.
Das nächste Spiel hat für die Gunners das Potenzial für eine Wende im bis dato tristen Liga-Alltag - oder dafür, alles noch schlimmer zu machen: Am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) geht es zum Tabellenführer und Erzrivalen Tottenham, der in Linz nur zu einem turbulenten 3:3 kam.