Arsenal, das mit Leno, Mustafi und Özil begann, hatte sich im Hinspiel mit einem 1:0-Auswärtssieg ein eigentlich beruhigendes Polster erspielt und verwaltete dies im ersten Durchgang. Der Ball kreiste schier endlos durch die Reihen der Gunners, ohne dass es so wirklich gefährlich für die Griechen wurde. Einzig ein Freistoß von Pepé von der Strafraumgrenze brachte etwas Gefahr (21.). Piräus, das eigentlich in der Pflicht war, verlegte sich fast ausschließlich aufs Verteidigen und tauchte kaum mal im vorderen Drittel auf.
Olympiakos schien auf die eine Situation zu warten - und sie kam nach dem Wiederanpfiff: Nach einer scharfen Valbuena-Ecke stand Cissé vollkommen frei und nützte diese Schlafmützigkeit problemlos aus: Der Innenverteidiger köpfte zum 1:0 für die Griechen ein (53.). Nun war Piräus urplötzlich obenauf, Arsenal wankte zwischenzeitlich bedenklich: Leno zeigte gegen einen Tsimikas-Schlenzer eine starke Flugparade (58.), El Arabi fehlte nach einer Hereingabe nur ein halber Schritt (70.).
Erst in der Schlussviertelstunde berappelten sich die Gunners wieder und entfachten noch einmal Druck, Piräus-Keeper José Sa vereitelte allerdings mit einer Glanztat die beste Chance durch Arsenals Aktivposten Pepé (77.) - es ging in die Verlängerung.
Aubameyangs Traumtor reicht nicht - El-Arabi versetzt Piräus in Ekstase
Dort tingelte die Partie zunächst dem Elfmeterschießen entgegen - doch dann wurde es richtig spektakulär: Zunächst traf Masouras mit einem Distanzschuss nur die Latte (109.), kurze Zeit später jubelte dann Arsenal nach einem Tor der Marke Extraklasse: Eine abgefälschte Xhaka-Flanke landete am zweiten Pfosten bei Aubameyang, der sich quer in die Luft legte und die Kugel per Seitfallzieher in die Maschen katapultierte - ein Traumtor (113.).
Doch es sollte nicht das entscheidende sein. Piräus hatte noch einen Pfeil im Köcher - und profitierte auch von einer Schludrigkeit Lenos. Der deutsche Keeper verschuldete leichtfertig eine Ecke. Diese landete über die zweite Welle bei Masouras, der die Kugel aus dem Halbfeld in den Strafraum schlug. Dort rutschte El-Arabi heran und grätschte den Ball in die linke Ecke - Ekstase im Gästeblock (119.).
Aber noch war diese verrückte Schlussphase nicht vorbei. In der dritten Minute der Nachspielzeit fiel der Ball noch einmal Aubameyang in bester Einschussposition vor die Füße - doch diese Riesenchance ließ der Gabuner ungenutzt und setzte die Kugel rechts daneben. Aubameyang sank zu Boden. Er wusste: Dieser Ball war deutlich einfacher zu machen als sein Seitfallzieher kurz zuvor. Sekunden später war die Partie vorbei und die faustdicke Überraschung perfekt: Olympiakos Piräus kegelt den FC Arsenal aus dem Wettbewerb und steht im Achtelfinale der Europa League.