Arsenal-Coach Arsène Wenger brachte im Vergleich zum 2:1-Erfolg bei Swansea City Arteta und Rosicky (zurück nach Kniesehnenverletzung) für Wilshere und den zuletzt starken deutschen Jungspund Gnabry. Neapels Trainer Rafael Benitez nahm nach dem 2:0 in Genua nur eine Änderung in der Startelf vor: Offensiv-Star Hamsik rückte für Zapata herein. Schmerzlich vermisst wurde dagegen der Argentinier Higuain, der aufgrund einer Oberschenkelverletzung gar nicht erst im Kader stand.
Özil und Ramsey famos
Die ersten Minuten begannen ruhig und besonnen. Mertesacker bekam oftmals den Ball und verteilte diesen ruhig nach rechts, vorne oder auf die linke Bahn. Es wirkte wie ein zweites Aufwärmprogramm, das vor allem Özil und Ramsey jäh beendeten. Die Mittelfeld-Akteure kombinierten sich plötzlich ein ums andere Mal durch die Reihen der Neapolitaner, denen oftmals nur die Zuschauerrolle gebührte. Der erste Glanzpunkt folgte prompt: Sturmtank Giroud kam nach rechts außen, legte für Ramsey ab, der die Linie entlang spurtete. Sein Pass in den Mitte fand letztlich Özil, der vollkommen unbedrängt und volley Torhüter Reina keine Chance ließ (8.).
Die nächste Kracher-Kombination ließ nicht lange auf sich warten: Hamsik donnerte erst einen Einwurf etwas zu ungenau und flach nach vorne, wo Arsenal pfeilschnell konterte. Özil zog final auf die rechte Grundlinie, wartete einen Augenblick und fand schließlich Giroud, der eisig aus drei Metern abstaubte (15.). Die folgende halbe Stunde zeichnete folgendes Bild: Mertesacker mit dem ruhigen Aufbau, ehe Ramsey oder Özil vornehmlich über rechts Tempo aufnahmen und ihre Gegenspieler narrten. Was veranstalteten die Süditaliener? Bis auf eine Britos-Kopfballchance nach einer Ecke nicht sonderlich viel (22.). Die Führung ging somit absolut in Ordnung. 62 Prozent Ballbesitz und die fast dauerhaft erfolgreiche Bestreitung der Zweikämpfe für die Wenger-Elf sprach in diesem Fall eine ganz klare Sprache.
Spielbericht
Neapel bleibt ideenarm
Die Gunners legten sich zu Wiederbeginn den SSC erneut zurecht. Rosicky, Ramsey und Özil passten sich die Kugel fröhlich und mehrfach am und im Strafraum umher. Was fehlte, war "nur" das letzte und finale Zuspiel oder der krachende Abschluss aus der Distanz (49.). Die Neapolitaner versuchten es später mit mehr Offensivpressing, was die Gunners jedoch auch nicht groß aus der Schale brechen ließ. Mehr als ein erhöhter Ballbesitz-Anteil und unpräzise Distanzschüsse entsprangen allerdings nicht der neuen Marschroute (Inler 52., Insigne 60., Zuniga 67.). Während die vorhergegangen Versuche allesamt als Abstoß endeten, hatte der eingewechselte Mertens wenigstens mal eine kleine Prüfung für Arsenal-Torwart Szczesny zu bieten, der diese allerdings locker löste (71.).
![Rafael Benitez](https://derivates.kicker.de/image/fetch/w_444%2Cq_auto:best/http://mediadb.kicker.de/news/1000/1020/1100/9000/spielbericht/792881/182603976-1380660214_zoom20_crop_800x600_800x600+185+75.jpg)
Kassierte die erste Trainer-Niederlage gegen Arsenal: SSC-Coach Rafael Benitez. getty images
Benitez-Serie reißt
Arsenal baute auf die solide wirkende Zwei-Tore-Führung und lauerte stets auf den finalen Stich. Kapitän Arteta hätte diesen als Erster ausführen können, als er nach einer Özil-Flanke frei vor Schlussmann Reina auftauchte, diesen jedoch nur anschoss (76.). Die Süditaliener fügten sich ihrem Tages-Schicksal in der Folge - zu stark trumpften die Londoner auf. Wenn Ballsicherheit an diesem Tag einen anderen Namen gebraucht hätte, der FC Arsenal wäre bereit gestanden.
Mit dem Erfolg feierten die Gunners nicht nur den perfekten Sechs-Punkte-Start in der Champions League, sondern sie verließen auch zum zehnten Mal in Serie den Platz als strahlender Sieger. Neapel musste dagegen die erste Pflichtspielniederlage dieser Spielzeit hinnehmen, während Benitez sich zum ersten Mal als Trainer gegen den FC Arsenal geschlagen geben musste.
Arsenal gastiert am Sonntag (17 Uhr) in der Premier League bei West Bromwich Albion, der SSC Neapel empfängt Livorno in der Serie A bereits zwei Stunden früher. Der nächste und dritte Champions-League-Spieltag steigt am 22. Oktober. Während es dann für die Italiener nach Marseille geht, empfangen die Engländer Borussia Dortmund.