Europa League

Leverkusens Andrich: "Flanke kann man fast gar nicht besser schlagen"

Mittelfeldspieler stellt Forderung nach spätem Ausgleich

Andrich: "Die Flanke kann man fast gar nicht besser schlagen"

Robert Andrich war entscheidend am 2:2-Endstand beteiligt.

Robert Andrich war entscheidend am 2:2-Endstand beteiligt. AFP via Getty Images

Bis in die Nachspielzeit roch es in der feuchten Luft von Baku nach der ersten Saison-Niederlage von Bayer 04 Leverkusen. Mit 1:2 lag die Werkself, die vor allem in der ersten Hälfte kein gutes Spiel gemacht hatte, hinten. In der zweiten Minute der Nachspielzeit schraubte sich aber Joker Patrik Schick in die Höhe und köpfte zum 2:2 ein - und sorgte dafür, dass das Team von Xabi Alonso auch nach 90 Minuten im strömenden aserbaidschanischen Regen weiterhin ungeschlagen sind.

Dementsprechend gut gelaunt war Assistgeber Robert Andrich bei RTL+. "Ich glaube, die Flanke kann man fast gar nicht besser schlagen", freute sich Andrich über seine perfekt servierte Hereingabe. Trotz aller später Freude über den Ausgleich, war auch dem Sechser, der diesmal neben Startelf-Comebacker Exequiel Palacios und nicht neben Mittelfeld-Chef Granit Xhaka spielte, nicht entgangen, dass das Spiel der auf insgesamt acht Positionen veränderten Werkself vor allem in Hälfte eins weitgehend ideenlos, dafür umso fehleranfälliger war.

"Zu langsam" und nicht "aggressiv genug"

"Natürlich waren wir nicht gut, aber Qarabag hat es auch sehr gut gemacht. Die haben 120 Prozent in den ersten 60, 70 Minuten gegeben", analysierte Andrich. Das eigene Spiel sei "zu langsam" und nicht "aggressiv genug" gewesen. Der Gegner hingegen habe "auf Konter gewartet, die wir ihnen heute auch gegeben haben". Immer wieder waren es Ballverluste oder unsaubere Abspiele, mit denen sich Bayer 04 selbst in Bedrängnis brachte. Besonders eklatant vor den beiden Toren: Vor dem 0:1 verarbeitete Jonathan Tah einen Ball im Zusammenspiel mit Palacios nicht sauber, beim zweiten Gegentreffer reichte Qarabag nach Ballgewinn ein vertikaler Pass.

In der Pause sei dieses fehlerhafte Defensivverhalten angesprochen worden, gerade weil eine noch höhere Niederlage die Ausgangssituation fürs Rückspiel weiter verschlechtert hätte. Deshalb lautete die Marschroute für den zweiten Durchgang: "Wir gewinnen das Spiel vielleicht nicht mehr, aber wir wollen mit einem guten Ergebnis nach Hause fahren."

Ausgleichstreffer "spricht für die Moral"

Jeremie Frimpong kam direkt mit Wiederanpfiff neu aufs Feld, Xhaka und Florian Wirtz folgten in Minute 58. Das Offensivspiel der Werkself wurde zielstrebiger, Wirtz nutzte einen Fehler der Hausherren mit einem traumhaften Lupfer zum Anschlusstreffer. Als Qarabags Spieler vermehrt mit Krämpfen zu tun hatten, stach in Schick der nächste Joker.

"Dass wir das 2:2 noch gemacht haben, das spricht für die Moral", lobte Andrich, gab aber gleichzeitig auch zu bedenken: "Das geht nicht immer gut, das wissen wir auch." Schließlich war es nicht das erste Mal in dieser Saison, dass der Werkself spät ein entscheidender Treffer gelungen war. Dass dies wahrscheinlich nicht immer gelingen wird, weiß auch Andrich: "Natürlich müssen wir eine Schippe drauflegen, aber die Moral spricht mal wieder für die Mannschaft."

Am besten schon am Sonntag (19.30 Uhr) gegen Wolfsburg oder dann beim Rückspiel zu Hause gegen Qarabag, wenn es am Donnerstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) um den Einzug ins Europa-League-Viertelfinale geht.

sts

Bayer Leverkusen's German midfielder #08 Robert Andrich gestures during the UEFA Europa League round of 16 first leg football match between Qarabag FK and Bayer 04 Leverkusen at Tofiq Bahramov Republican Stadium in Baku on March 7, 2024. (Photo by Giorgi ARJEVANIDZE / AFP) (Photo by GIORGI ARJEVANIDZE/AFP via Getty Images)

Andrich mahnt: "Das geht nicht immer gut, das wissen wir auch"

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