Nordost

Gerber sieht Rot-Weiß Erfurt nicht als Favorit

Neuzugang Pronichev soll im Mittelfeld die Fäden ziehen

"Andere Vereine sind besser aufgestellt": Gerber sieht Rot-Weiß Erfurt nicht als Favorit

Fabian Gerber (schwarz) sieht sein Team nicht als Titelfavorit.

Fabian Gerber (schwarz) sieht sein Team nicht als Titelfavorit. IMAGO/Karina Hessland

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Mehr als 1.000 Dauerkarten hat der Verein verkauft, fast 17.000 Zuschauer erlebten beim 1:2 zur Saison-Generalprobe gegen Vizemeister Borussia Dortmund einen engagierten Auftritt des FC Rot-Weiß Erfurt, was die Euphorie nur noch mehr anfachte. Fabian Gerber allerdings sieht nach Rang drei in der zurückliegenden Saison seine Mannschaft nicht als Favorit auf Meisterschaft und Drittliga-Aufstieg. "Da sind andere Vereine besser aufgestellt", sagt der Trainer.

Er änderte auch nicht seine Meinung, als der Klub am Montag mit Maximilian Pronichev einen von einigen Ligarivalen umworbenen Spieler verpflichtete. Der gebürtige Berliner kommt vom österreichischen Zweitligisten SV Horn und soll im Erfurter Mittelfeld die Fäden ziehen. "Der Trainer hat sich sehr um mich bemüht. Auch die Spielphilosophie passt und hat mich überzeugt. Deshalb habe ich mich für Erfurt entschieden", sagt der 25-Jährige, der für Halle schon in der 3. Liga spielte und auf 68 Regionalliga-Einsätze (Cottbus, Hertha BSC II) verweisen kann.

Moritz fällt Monate aus

Mit jener Verpflichtung hat der FC Rot-Weiß seine Personalplanungen fast abgeschlossen. Nach der Trennung vom erfahrenen Torhüter Franco Flückiger, der zum österreichischen Zweitligisten Bregenz wechselte, sucht RWE noch einen Schlussmann und will auf jener Position einen neuen Konkurrenzkampf auslösen. Zunächst wird Lukas Schellenberg (22) zum Regionalliga-Auftakt zwischen den Pfosten stehen.

Wenige Tage vor dem Saisonstart am Freitag gegen Hansa Rostock II muss Gerber aber erst noch eine andere Baustelle bearbeiten. Denn im Test gegen Dortmund zog sich Verteidiger Ben-Luca Moritz einen Kreuzbandriss zu. Damit fällt ein Leistungsträger der Abwehr mehrere Monate aus.

Nach fünf Spieltagen können wir besser einordnen, wo wir stehen.

Artur Mergel

Gerber lässt sich wohl auch deshalb nicht gerne die Rolle des Mitfavoriten zuschieben, weil im Sommer der Umbruch im Kader weitaus größer als zunächst erwartet ausfiel. Elf neuen Gesichtern stehen zwölf Abgänge gegenüber. Mit dem Ausfall von Moritz muss nahezu die komplette Abwehr neu formiert werden. Der aus Schweinfurt gekommene Lucas Zeller und Kwabe Schulz, zuletzt bei Ligarivale Berliner AK unter Vertrag, sollen in der Innenverteidigung die Lücke schließen, die Patrick Nkoa (zu Hansa Rostock) und Aaron Manu (Rot-Weiss Essen) nach ihrem Wechsel zu höherklassigen Klubs hinterlassen haben. Mit einem Schnitt von 22,3 Jahren verfügt der FC Rot-Weiß auch in der neuen Saison über einen Kader, der noch genügend Entwicklungspotenzial bietet.

Torjäger Artur Mergel, in der vergangenen Serie mit 13 Treffern der beste Erfurter Schütze, geht unterdessen mit einem guten Gefühl ins neue Spieljahr, will aber ebenso noch keine Prognose abgeben: "Wir haben uns sehr gut verstärkt und werden wieder eine gute Rolle spielen. Nach fünf Spieltagen können wir besser einordnen, wo wir stehen."

Axel Lukacsek

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