3. Liga

"Am liebsten würde ich ins Mikrofon beißen": Rehm nach erneuter Niederlage ratlos

Verständnis für Unmut der Waldhof-Fans

"Am liebsten würde ich ins Mikrofon beißen": Rehm nach erneuter Niederlage ratlos

Dampfte nach Abpfiff sichtlich angefressen vom Platz: Mannheims Trainer Rüdiger Rehm.

Dampfte nach Abpfiff sichtlich angefressen vom Platz: Mannheims Trainer Rüdiger Rehm. IMAGO/foto2press

Wieder nichts! Und das, obwohl Waldhof Mannheim die ersten 30 Minuten im Grunde alles unter Kontrolle gehabt und über die ersten 45 Minuten kaum etwas zugelassen hatte. Umso schwieriger war es zu erklären, dass in Durchgang zwei plötzlich der Stecker gezogen worden und quasi nichts mehr gegangen war.

Bahn: "Es ist komplett zum Kotzen"

Entsprechend ratlos wirkte auch Bentley Baxter Bahn nach dem Spiel im Interview mit "MagentaSport". "Es ist zum Kotzen, es ist komplett zum Kotzen [...] Für uns Spieler ist es das Schlimmste. Zum Training zu fahren und zu wissen, wir müssen eine Niederlage aufarbeiten, macht absolut keinen Spaß", sagte der 31-Jährige klipp und klar. "Es ist ganz, ganz dunkel für uns alle." Besonders, wenn du "1:0 führst, dieses Scheiß-Momentum auf deiner Seite hast und dich trotzdem nicht belohnst. Das ist unfassbar frustrierend."

Sein Trainer Rüdiger Rehm pflichtete Baxter Bahn bei: "Am liebsten würde ich natürlich hier ins Mikrofon beißen, weil es mich ankotzt ohne Ende". Dass nach der Pause "gefühlt jedes Duell gegen uns entschieden wird", sei für ihn unerklärlich. "Dann hast du die ersten zwei, drei Unsicherheiten und auf einmal kommt der Kopf ins Spiel."

Angesprochen darauf, ob womöglich jemand wie der bald zurückkehrende Fridolin Wagner fehle, der das Kommando wieder an sich reißt und ein Spiel in schwierigen Phasen nicht entgleiten lässt, antwortete Rehm mit einem kritischen Unterton: "Der Frido ist sicherlich einer, der sowas verkörpert, der auch Zweikampfqualität hat. Trotzdem erwarte ich das von den anderen Jungs auch. Sie erwarten auch, dass sie spielen und dass sie Einsatzzeiten haben - und sie zeigen es dann über 45 Minuten." Doch eben nur über 45 Minuten.

Bahn zeigt Verständnis für Unmut der Fans

Und genau deshalb wandten sich nach Abpfiff viele Mannheimer Fans ab, pfiffen ihre Mannschaft aus und skandierten unmissverständlich: "Wir sind Mannheimer und ihr nicht". Bahn habe dafür "vollstes Verständnis, 100 Prozent. Wenn wir keine Ergebnisse liefern, ist es klar, dass jeder, der es mit dem Verein gut meint, schlecht über die Mannschaft redet. Aber ich kann nur sagen: Wir knallen uns immer rein, nehmen uns jedes Wochenende vor, dass sich dieses verdammte Blatt dreht."

Die Reaktionen der Fans seien "ganz normal und dem müssen wir uns auch stellen", meinte auch Rehm.

Dass die Stimmung rund um den Verein eventuell komplett zu kippen droht, befürchte der Trainer jedoch nicht: "Der Waldhof ist der Waldhof und der Waldhof wird immer der Waldhof bleiben." Dass irgendwann auch über die Trainerpersonalie gesprochen wird, sei auch Rehm klar, dennoch richtete er seinen Blick bereits auf die kommende Woche und die Vorbereitung auf das Spiel gegen Ingolstadt (Samstag, 2. Dezember, 14 Uhr). Mit einem sehnlichen Wunsch: "Wir müssen gucken, dass wir irgendwie diese Fußballspiele gewinnen."

fys

Die Trainer der 3. Liga für die Saison 2023/24