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Nach dem Schlusspfiff war schnell zu hören, wen das Publikum als Matchwinner auserkoren hatte. "Jannik Mause" skandierte ein Großteil der 7300 Zuschauer auf dem Aachener Tivoli. Der noch nicht vollständig genesene Angreifer hatte im umkämpften Verfolgerduell der Regionalliga West zwischen Alemannia Aachen und dem SV Lippstadt zwar nur eine halbe Stunde gespielt. Die Zeit reichte aber aus, um seiner Mannschaft den vierten Pflichtspielsieg in Folge und die perfekte englische Woche zu bescheren. Sein Treffer sorgte dafür, dass die Aachener in der Regionalliga West immerhin auf den dritten Tabellenplatz kletterten.
Der späte Siegtreffer war der verdiente Lohn für einen dominanten Auftritt der Aachener, die den Lippstädtern über 90 Minuten nicht viel Raum zur Entfaltung gelassen hatten. "Wir sind durchgehend mutig geblieben und haben in jeder Phase aktiv gegen den Ball gearbeitet", hielt Helge Hohl zufrieden fest. Der Interimstrainer, der bis vor ein paar Wochen noch als Sportdirektor im Einsatz war, hat seit seiner Amtsübernahme bislang alle Spiele gewonnen. Das ist besonders bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass es personell zuletzt einige Hiobsbotschaften zu verkraften gab.
Ungewohntes Verteidigerduo
Nach dem Mittelrheinpokal-Spiel am Mittwoch (2:0 in Bergisch Gladbach) hatte sich auch noch Stamm-Innenverteidiger Franko Uzelac mit einem Muskelfaserriss abgemeldet. Am Samstag verteidigte deshalb ein eher ungewohntes Duo im Abwehrzentrum: Lukas Wilton und Aldin Dervisevic. Es passte zur derzeitigen Situation, dass Wilton mit Oberschenkelproblemen zur Pause in der Kabine blieb. Später mussten dann auch noch Tim Korzuschek und Jannis Held entkräftet ausgewechselt werden. In die Bresche sprangen Spieler, die zuletzt nicht im Rampenlicht standen. Der starke Frederic Baum zum Beispiel, der in dieser Saison zum ersten Mal über 90 Minuten auflief. Oder der eingewechselte Felix Heim, der mit einem Traumpass das späte Mause-Tor eingeleitet hatte.
Das Samstagsspiel
Zur Belohnung für den Kraftakt gab es für die Spieler zwei freie Tage - die hatte Hohl seiner Mannschaft schon im Vorfeld in Aussicht gestellt. In dieser Woche steht bereits das nächste Topspiel an, am Samstag reist der SV Rödinghausen an den Tivoli. Sollten die Aachener ihre Siegesserie fortsetzen, winkt bereits Platz zwei.