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Agnelli über Super League: "Will und werde nicht aufgeben"

Juventus-Präsident bekräftigt Revolutionsabsichten

Agnelli über Super League: "Will und werde nicht aufgeben"

Möchte weiterhin den europäischen Fußball revolutionieren: Juventus-Präsident Andrea Agnelli. 

Möchte weiterhin den europäischen Fußball revolutionieren: Juventus-Präsident Andrea Agnelli.  imago images/Nicolo Campo

Im Frühjahr dieses Jahres waren die Pläne einer elitären europäischen Super League losgelöst von der UEFA vorerst gescheitert. Fans hatten zu Tausenden protestiert, Landesverbände die arrivierten Teilnehmer mit der Ankündigung heftiger Sanktionen von einer Teilnahme abgehalten, die FIFA sogar mit dem WM-Ausschluss von Akteuren aus einer möglichen Super League gedroht. 

Das System braucht eine Veränderung, die den Dialog aller braucht. Juventus will ein Teil davon sein.

Andrea Agnelli

Doch das Thema schwelt weiter,  und auch der damalige Vorreiter, Andrea Agnelli, hat noch längst nicht aufgegeben: Im Zuge der Hauptversammlung von Juventus Turin stellte der Präsident des italienischen Traditionsvereins am Freitag klar, dass er weiterhin an seinen Visionen festhalte. "Ich will nicht aufgeben und ich werde nicht aufgeben. Das System braucht eine Veränderung. Eine Veränderung, die den Dialog aller braucht. Juventus will ein Teil davon sein", bekräftigte der 45-Jährige seine Absichten. 

Dies begründete Agnelli damit, dass das aktuelle System "Investoren nicht schützt und die sportliche Leistungsgesellschaft nicht respektiert". Er gab zu bedenken, wie viele nationale Meister ihre Länder nicht in der Champions League vertreten würden. 

Scharfe Kritik an Spitzenfunktionären

Die Haltung gegen Neuentwicklungen kann der Industrielle nicht nachvollziehen: "Ich finde es unglaublich, dass jeder Versuch, die Fußballindustrie zu revolutionieren, immer aufgegeben wird, weil die Gesprächspartner und Akteure sich uneins sind", bemängelte er die Kompromissbereitschaft der Verantwortlichen. Besonders die momentane Verwaltung des Spitzenfußballs kritisierte er dabei scharf: "Die aktuelle Führung erlaubt es niemandem, eine Führungsrolle zu übernehmen." 

Das Gerüst, auf dem das Spiel ruht, verweigert jegliche Veränderung, um eine politische Klasse aufrechtzuerhalten, die nichts riskiert, nicht selbst antritt, aber entscheiden und abkassieren möchte.

Andrea Agnelli

Für ihn ist die "Geburt der Super League der Erkenntnis von nicht nur drei, sondern zwölf Vereinen entsprungen, dass das Gerüst, auf dem das Spiel ruht, jegliche Veränderung verweigert, um eine politische Klasse aufrechtzuerhalten, die nichts riskiert, nicht selbst antritt, aber entscheiden und abkassieren möchte". Deutliche Worte, die nicht darauf schließen lassen, dass um das Thema Super League bald Ruhe einkehren wird.

kon

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