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Ärger beim DFB: Völler kritisiert Vizepräsident Schaffert

Wegen Aussagen über Gündogan und Kimmich

Ärger beim DFB: Völler kritisiert Vizepräsident Schaffert

Nicht einer Meinung: Sportdirektor Rudi Völler (li.) und DFB-Vize Ralph-Uwe Schaffert.

Nicht einer Meinung: Sportdirektor Rudi Völler (li.) und DFB-Vize Ralph-Uwe Schaffert. imago images (2)

Zum Ende eines ohnehin schon turbulenten Jahres wird es noch einmal ungemütlich beim DFB. Mit deutlichen Worten hat Verbands-Vize Ralph-Uwe Schaffert die Einstellung der deutschen Nationalspieler kritisiert. "Es wäre mal an der Zeit, das spielende Personal radikal zu wechseln. Weil ich doch bei einer nicht ganz geringen Anzahl der zurzeit tätigen Spieler das Gefühl habe, dass man meint, vielleicht mit 85 Prozent des möglichen Einsatzes auf dem Platz auskommen zu können", sagte der 67-Jährige in einem Interview mit der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" und der "Neuen Presse".

Auch einzelne Akteure rückte Schaffert in den Fokus. So werde Joshua Kimmich etwa immer als Führungsspieler bezeichnet, aber "den Beweis ist er bisher schuldig geblieben - auch im Verein", sagte Schaffert. Noch deutlicher wurde er im Bezug auf Kapitän Ilkay Gündogan. Dieser spiele beim FC Barcelona zwar "seltsamerweise überragend", bei seinen Auftritten in der deutschen Nationalmannschaft könne man aber auf die Idee kommen, dass Gündogan "seinen minderbegabten Zwillingsbruder geschickt" habe.

"Wir brauchen vielleicht nicht mehr nur die Hochbegabten, sondern vielleicht auch mal die, die bereit sind, die Ärmel hochzukrempeln", sagte Schaffert, der sowohl Präsident des Norddeutschen Fußball-Verbandes als auch des Niedersächsischen Fußball-Verbandes ist und dem DFB-Präsidium seit März 2022 angehört. Dort ist er einer von insgesamt zwölf Vizepräsidenten und zuständig für sozialpolitische Aufgaben, DFB-Stiftungen und Satzungsfragen.

Die Reaktion aus der Sportlichen Leitung ließ nicht lange auf sich warten. "Im DFB hat jeder seine Aufgabe", ließ Sportdirektor Rudi Völler am Donnerstag via "Bild" verlauten. "Es ist schön, dass die Nationalmannschaft alle interessiert, und Kritik ist nach den letzten Spielen völlig in Ordnung. Aber die Art und Weise, unsere wichtigen Spieler so überzogen zu kritisieren, geht nicht."

Völler kündigte zudem an, das Gespräch mit Schaffert suchen zu wollen. "Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er das wirklich so gemeint hat", so der 63-Jährige, der für die sportlichen Belange der Nationalmannschaft zuständig ist. "Gerne werde ich ihm das noch mal bei einer Tasse Kaffee erklären."

mib

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