Nationalelf

Neuer Ausrüster: Adidas am Donnerstag vom DFB informiert

Bundeswirtschaftsminister Habeck kritisiert Ausrüster-Wechsel

Adidas wurde am Donnerstag vom DFB informiert - Auch Di Salvo "sehr überrascht"

Nicht mehr Adidas? U-21-Coach Antonio Di Salvo zeigte sich am Donnerstag überrascht.

Nicht mehr Adidas? U-21-Coach Antonio Di Salvo zeigte sich am Donnerstag überrascht. imago images (2)

Die Nachricht kam am Donnerstag durchaus überraschend. Der wirtschaftlich angeschlagene und deswegen unter Druck stehende DFB hat offiziell mitgeteilt, dass er ab 2027 die mehr als 70-jährige Partnerschaft mit Adidas beenden wird. Stattdessen wird in drei Jahren der US-Sportartikelhersteller Nike die deutschen Nationalmannschaften ausrüsten.

Dr. Holger Blask, Vorsitzender der Geschäftsführung beim DFB, sprach vom "mit Abstand besten wirtschaftlichen Angebot" und einer "inhaltlichen Vision", die habe überzeugen können. Zentrale Punkte seien dabei "ein klares Bekenntnis für die Förderung des Amateur- und Breitensports sowie die nachhaltige Entwicklung des Frauenfußballs in Deutschland".

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Unverständnis für die Entscheidung äußerte derweil Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. "Ich kann mir das deutsche Trikot ohne die drei Streifen kaum vorstellen", stellte der 54-Jährige klar: "Adidas und Schwarz-Rot-Gold gehörten für mich immer zusammen. Ein Stück deutscher Identität. Da hätte ich mir ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht."

Adidas hat seinen Hauptsitz im mittelfränkischen Herzogenaurach, Nike im US-amerikanischen Beaverton (Oregon). Dass Adidas von der Entscheidung durchaus überrumpelt wurde, stellte der Konzern in einem knappen Statement klar: "Wir sind vom DFB heute darüber informiert worden, dass der Verband ab 2027 einen neuen Ausrüster haben wird."

Di Salvo sah "überhaupt keine Anzeichen"

"Kalt" erwischt wurde auch die deutsche U-21-Nationalmannschaft. "Es war sehr überraschend für alle, als diese Nachricht vor einer Stunde kam", erklärte Coach Antonio Di Salvo am Donnerstagabend in Chemnitz, wo sich die DFB-Junioren auf das EM-Qualifikationsspiel gegen den Kosovo vorbereiten.

Damit habe ich nicht gerechnet.

Antonio Di Salvo

Der 44-Jährige hatte "nichts davon gehört" und es habe auch "überhaupt keine Anzeichen" gegeben. Der Zeitpunkt sei durchaus ungewöhnlich, "gerade jetzt, wo das neue Trikot zur Europameisterschaft vorgestellt wurde. Damit habe ich nicht gerechnet." Es stehe ihm allerdings nicht zu, "großartig darauf einzugehen, weil ich die Hintergründe nicht kenne". U-21-Kapitän Eric Martel vom 1. FC Köln nannte ein Trikot ohne die drei ikonischen Streifen "schwer vorstellbar".

Der DFB schrieb am Abend in seinen sozialen Medien: "Wir verstehen jede Emotionalität. Auch für uns als Verband ist es ein einschneidendes Ereignis, wenn feststeht, dass eine Partnerschaft, die von vielen besonderen Momenten geprägt war und ist, nach mehr als 70 Jahren zu Ende geht. Das lässt uns nicht kalt."

msc

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