Bei der WM verabschiedete sich Polen nach enttäuschenden Vorstellungen bereits nach der Vorrunde. Künftige Aufgaben wird der Verband PZPN mit einem neuen Nationaltrainer angehen.
Polen hat sich sang- und klanglos von der WM verabschiedet, weil auch Robert Lewandowski nicht abgeliefert hat. Der Angreifer des FC Bayern nimmt beim Erklärungsversuch seine Mitspieler ins Visier.
Es sollte das Turnier der Polen werden. In einer Gruppe mit Kolumbien, Japan und dem Senegal standen die Chancen auf ein Erreichen der K.-o.-Runde nicht wirklich schlecht. Diese Einschätzung hatte allerdings nur vor der Weltmeisterschaft Gültigkeit - die Realität schaut ganz anders aus: Die "Biale Orly", die weißen Adler, haben eine gewaltige Bruchlandung hingelegt und scheiden vorzeitig aus.
Nach seiner ernüchternden WM-Premiere steht Robert Lewandowski mit Polen früh unter Druck. Die Kritik aus der Heimat am Team fiel mitunter hart aus. Für das Verlierer-Duell mit Kolumbien versprach der Bayern-Stürmer einen anderen Auftritt. Harte Worte musste sich derweil Wojciech Szczesny anhören - vom eigenen Vater.
Das hatte sich Polen sicherlich anders vorgestellt: Die Bialo-Czerwon mussten am 1. Spieltag in der Gruppe H gegen den Senegal eine 1:2-Pleite einstecken. Für ein polnisches Medium war die Partie schlichtweg ein "Albtraum".
Bevor Gastgeber Russland am Abend gegen Ägypten in die 2. Runde startet, schloss Polen im Duell mit dem Senegal den 1. WM-Spieltag ab. Polen, zum achten Mal bei einer WM dabei, musste eine bittere Niederlage einstecken. Nach einem Eigentor und einem fatalen Rückpass mussten sich Lewandowski und Co. mit 1:2 geschlagen geben. Krychowiaks Anschlusstor kam zu spät.
Zum achten Mal nimmt Polen an einer WM teil. Die größten Erfolge liegen schon eine Weile zurück: jeweils Platz drei 1974 und 1982. Zuletzt lief es aber nicht mehr ganz so glänzend: 2002 und 2006 schied Polen in der Vorrunde aus, 2010 und 2014 in der Qualifikation. In Russland soll es nun endlich wieder besser laufen. Hoffnungsträger der Weißen Adler: Robert Lewandowski.
Der Traum von Stuttgarts Marcin Kaminski von der WM 2018 in Russland ist endgültig geplatzt: Am Dienstag gab der polnische Teamarzt grünes Licht für Kamil Glik, der Abwehrchef steht in Russland Nationalcoach Adam Nawalka zur Verfügung.
Neben der deutschen Nationalmannschaft bestritten auch einige andere WM-Teilnehmer vor dem Start bei der Endrunde in Russland am Freitag noch letzte Tests. Polen verspielte gegen Chile einen 2:0-Vorsprung, die Schweiz besiegte Japan 2:0. Während Kroatien seine Partie gegen den Senegal drehte, war der Iran gegen Litauen erfolgreich.
In der anspruchsvollen Gruppe H wollen die Polen in Russland so schnell wie möglich ihr Ticket fürs Achtelfinale lösen. Im finalen Kader stehen drei Bundesliga-Profis, ein Stuttgarter verpasste den Sprung - und sitzt doch auf gepackten Koffern.
Bei Russland sind es 28, bei Australien 32. Polens Trainer Adam Nawalka legt noch einen drauf und hat für den erweiterten WM-Kader satte 35 Spieler nominiert. Auch vier Bundesligaspieler sind mit dabei.
79 Tage vor dem Start der WM-Endrunde in Russland suchen die deutschen Gruppengegner noch ihre Form. Schweden, Südkorea und Mexiko verloren allesamt: Die Skandinavier patzten gegen Rumänien, die Asiaten ließen in Polen Federn und die Nordamerikaner hatten gegen Kroatien das Nachsehen.