Quarterback steigt bei den Green Bay Packers zum NFL-Star auf
Die NFL-Laufbahn von Aaron Rodgers, der am 2. Dezember 2021 seinen 38. Geburtstag gefeiert hat, beginnt mit Frust und einem trotzigen Versprechen Richtung San Francisco. Der Rest ist Geschichte: Bei den Green Bay Packers wird "A-Rod" trotz diverser Rückschläge zu einem der besten Quarterbacks der bisherigen Geschichte - und hat den Glauben an seinen zweiten Titel nie verloren. Getty Images
Der am 2. Dezember 1983 im kalifornischen Chico geborene Aaron Rodgers wächst im Schlagschatten der großen San Francisco 49ers auf - und wird großer Fan von Niners-Legende Joe Montana (viermaliger Super-Bowl-Champion). Über die High School Pleasant Valley und die University of California (Berkeley, Golden Bears) meldet sich der erst spät beachtete Rodgers im Jahr 2005 für den NFL-Draft an. Getty Images
Natürlich hofft Aaron Rodgers im Jahr 2005 darauf, dass die Niners zuschlagen. Doch es kommt anders: San Francisco wählt mit dem ersten Pick Alex Smith, während "A-Rod" erst an der 24. Stelle von den Packers gezogen wird. Seine trotzige Reaktion darauf, wie sehr er denn enttäuscht sei: "Nicht so enttäuscht, wie es die 49ers sein werden ..." Getty Images
Zwischen 2005 und 2007 lernt Aaron Rodgers (#12) in der Folge unter einer wahren Legende dieses Sports: Brett Favre (#4). Der Super-Bowl-Champion von 1996/97 prägt bei den Packers eine Ära (1992-2007) und überträgt seine phänomenalen Wurftechniken an den "Padawan". Dazu sagt ein typischer Favre: "Wir waren starke Feinde. Wir sind aber wirklich auch gut ausgekommen." Getty Images
Nachdem Brett Favre am 4. März 2008 seinen Rücktritt bekanntgegeben hat, steigt Aaron Rodgers unter Head Coach Mike McCarthy zum Starter auf und genießt das volle Vertrauen. Was der Spielmacher direkt zurückzahlt: 4038 Yards, 28 Touchdowns und 13 Interceptions sind sein starkes erstes Zeugnis. Mit 6:10 werden die Play-offs aber verpasst. Getty Images
Weil der langjährige Fanliebling Brett Favre zweimal seinen Rücktritt vom Rücktritt verkündet und sich nach 2008 (New York Jets) im Jahr 2009 ausgerechnet den Packers-Rivalen Minnesota Vikings anschließt, fällt der alte "Gunslinger" in Ungnade - und die Fans der Packers feiern ihren neuen Revolverheld Aaron Rodgers in der Stadt Green Bay noch ausgiebiger. Getty Images
Auch aus der gesamten Liga kommt über die Jahre immer mehr Lob in Richtung Aaron Rodgers (hier von Giants-Legende Eli Manning), weil dieser kaum Fehler macht sowie die Packers zwischen 2009 und 2016 jedes Jahr in die Play-offs führt (achtmal in Serie). 2010 geht es gar bis ins Ziel. Getty Images
Green Bay zieht in der NFL-Saison 2010/11 mit 10:6 in die Endrunde ein - und steht nach drei Auswärtssiegen in Serie (Eagles, Falcons, Bears) schließlich im Super Bowl XLV. Dort warten am 6. Februar 2011 die Pittsburgh Steelers um Star-Spielmacher Ben Roethlisberger sowie eine gewohnt harte Verteidigung auf "The Pack". Getty Images
Doch die Packers halten dem Ansturm aus "Steel City" stand und schlagen Pittsburgh mit 31:25. Was auch an einem starken "A-Rod" (304 Yards, drei TDs, keine Int.) liegt - genauso wie an Receiver Jordy Nelson (140 Yards, ein TD), der ohnehin zwischen 2008 und 2017 ein kongenialer Partner ist. "Ich habe viele schöne Erinnerungen an die Zeit mit Jordy", betont Aaron Rodgers später nach dem Karriereende seines Freundes. Getty Images
Schlussendlich steht der 2010/11 zum Final-MVP gekürte Aaron Rodgers an der Seite von Star-Linebacker Clay Matthews auf dem Podium und reckt die Vince Lombardi Trophy in die Höhe. Also den Pokal, der extra nach Green Bays Legenden-Trainer Vince Lombardi benannt worden ist. Es ist außerdem der insgesamt 13. NFL-Titel für die Packers (bis heute Rekord). Getty Images
Zu diesem Zeitpunkt ist jedem klar, dass Aaron Rodgers (hier nach dem Super-Bowl-Sieg im Walt Disney World Resort in Orlando) das Potenzial hat, zu einem der besten Quarterbacks der Geschichte aufzusteigen. Sein Spielverständnis, seine geänderten Calls und seine präzisen Würfe bringen ihm größten Respekt aus allen Lagern wie von Medienseite entgegen. Getty Images
Nach seinem Super-Bowl-Gewinn im Jahr 2011 lassen sich die Green Bay Packers natürlich auch den obligatorischen Besuch des Weißen Hauses nicht entgehen. Hier erhält der damalige US-Präsident Barack Obama ein Sondertrikot, während er Aaron Rodgers die Hand gibt. Getty Images
Mit dem NFL-Titelgewinn ist natürlich der Name Aaron Rodgers auch abseits des Football-Feldes immer mehr Leuten ein Begriff. Der Quarterback steigt zu einer beliebten Werbefigur auf ("State Farm", "Adidas", "Bose") - und zeigt sich hier bei den ESPY-Awards von "ESPN" 2011 neben NBA-Ass Dirk Nowitzki. Getty Images
In den Folgejahren stellt Aaron Rodgers sogar etliche NFL-Rekorde auf. Der "Gunslinger" aus Green Bay wird der schnellste Spieler, der es auf 300, 350 und 400 geworfene Touchdowns bringt. "A-Rod" wirft einmal in einer Halbzeit sechs TD-Pässe oder kommt 2014 vor heimischer Kulisse auf 24 TDs bei keiner Interception. Getty Images
Was Aaron Rodgers außerdem bestens liegt: Spiele gegen NFC-North-Rivale Chicago (29 Duelle, 24 Siege, fünf Niederlagen) - und Partien unter widrigen Bedingungen. Regen, Wind, Schnee? Hier dreht der Spielmacher immer wieder richtig auf. Getty Images
Eine weitere Spezialität: die "Hail Mary", die auch schon "Hail Rodgers" getauft worden ist. Zwischen 2015 und 2017 bringt "A-Rod" drei solcher Verzweiflungsgeschosse an. Das Highlight ist das "Motor City Miracle", als er über 61 Yards mit der allerletzten Möglichkeit (Uhr bereits abgelaufen) bei den Lions seinen Tight End Richard Rodgers findet (27:23). Getty Images
Weil Aaron Rodgers aber neben starken Würfen auch Spielzüge oft mit eleganten Schritten verlängert, kommt es während seiner langjährigen Laufbahn auch immer wieder zu Verletzungen. Knie- und Beinblessuren zwingen den Packers-Star genauso wie ein Schlüsselbeinbruch 2017 zu langen Pausen - in denen Green Bay kaum Spiele gewinnt. Getty Images
Aaron Rodgers und sein langjähriger Mentor Mike McCarthy (2006-2018) sollen sich laut Medienberichten mit der Zeit auch immer weniger verstehen, ehe es zum Bruch kommt und der Trainer schließlich mitten in der 2018er Saison von den Bossen entlassen wird. Die Play-offs verpassen die Packers in jedem Fall 2017 und auch 2018. Frischer Wind muss her ... Getty Images
Und tatsächlich: Mit der Installation des damals erst 39-jährigen Trainers Matt LaFleur bauen die Käsestädter um. Die Abwehr wird stärker, das Laufspiel mit Aaron Jones ebenfalls. Und so liegt nicht mehr die Verantwortung allein auf Aaron Rodgers, der zwar 2019 nicht mehr an seine famosen früheren Zahlen herankommt, aber dennoch oft sehr gut abliefert. Getty Images
Auch das Verhältnis zwischen Head Coach Matt LaFleur und Aaron Rodgers wird medial zwar immer mal angezählt, die beiden trotzen den Gerüchten aber. Zumal die Packers 2019/20 zurück in die Play-offs und sogar bis ins NFC-Finale stürmen - was auch an lediglich vier geworfenen Interceptions von "A-Rod" liegt (4002 Yards, 26 TDs). Getty Images
In jenem NFC-Finale bekommt es Aaron Rodgers abermals in seiner Karriere mit den San Francisco 49ers zu tun, seinem früheren Lieblingsteam. Doch nach einer anfangs schwachen Teamleistung heißt es am Ende 20:37 im kalifornischen Santa Clara. Für den "Gunslinger" ist es zum damaligen Zeitpunkt die fünfte Pleite bei nur zwei Erfolgen über San Fran. Getty Images
Abseits des Feldes ist Aaron Rodgers zunächst einige Zeit mit der Hollywood-Schauspielerin Olivia Munn (Iron Man 2, Magic Mike) zusammen, ehe die ehemalige IndyCar-Fahrerin und Bears-Fan Danica Patrick (im Bild) folgt. Inzwischen ist A-Rod mit Schauspielerin Shailene Woodley (Big Little Lies) zusammen. Getty Images
Sportlich geht es bei Aaron Rodgers in jedem Fall weiter. Der in seiner Laufbahn auf über 50.000 Yards, über 400 Touchdowns und unter 100 Interceptions (viele Spielzeiten in Folge jeweils unter zehn Interceptions) kommende Star-Quarterback und Golf-Liebhaber sagt Ende 2019: "Ich kann schon das 18. Loch sehen." Das soll aber nicht heißen, dass der "Gunslinger" nicht noch ein paar Jahre angreifen will in Richtung Titel Numero 2. Getty Images
Wie sehr Aaron Rodgers, dessen Vierjahresvertrag über 134 Mio. US-Dollar noch bis 2022 gilt, geschätzt wird, unterstreicht auch ein Zitat vom sechsmaligen Super-Bowl-Sieger Tom Brady (später in Tampa Bay unterwegs): "Es macht Spaß, ihm zuzuschauen. Viele Dinge, die er macht, sind eigentlich unmöglich. Im System der Patriots würde er wahrscheinlich in jedem Jahr für 7000 Yards werfen. Er ist viel talentierter als ich." Getty Images
Und was sagt Aaron Rodgers, einer der größten Lieblinge der Packers-Cheeseheads im Jahr 2020 nach dem Scheitern gegen seine alte Liebe San Francisco: "Natürlich fühlt es sich hart an, hier gescheitert zu sein - speziell für mich in diesem fortgeschrittenen Karrierestadium. Und gerade weil man weiß, wie schwer es ist, so weit zu kommen." Aufgeben kommt aber nicht in Frage: "Das Titelfenster ist weiter offen." imago images
Worte, die in der Regular Season 2020/21 wahr werden können. Denn der 2020 37 Jahre alte Aaron Rodgers liefert mit einer bärenstarken Packers-Offense wie zu besten Zeiten ab, führt "The Pack" mit 4299 Yards, 48 Touchdowns (persönlicher Rekord) und nur fünf Interceptions mit 13:3 in die Play-offs. imago images
Nach einem klaren wie verdienten 32:18 gegen die L.A. Rams ziehen die Packers sogar zum zweiten Mal in Folge ins NFC-Finale ein. Dort ist für "A-Rod" & Co. allerdings mit einem 26:31 gegen die von Tom Brady angeführten Buccaneers erneut frühzeitig Schluss. Der "Gunslinger" verliert damit das vierte von fünf NFC-Endspieler seiner Laufbahn - und muss weiter auf seinen zweiten Wurf Richtung Super-Bowl-Sieg warten. imago images
2021/22 greift Aaron Rodgers schließlich mit langen Haaren an - und zieht nach starken Leistungen eines insgesamt trotz mitunter akuter Verletzungsnot sehr guten Teams als erster Quarterback in die Play-offs 2022 ein. Mit Kritik muss der inzwischen 38-Jährige aber auch umgehen, weil er sich nicht hat gegen Corona impfen lassen, stattdessen auf eine homöopathische Behandlung gesetzt und sich schließlich mit COVID infiziert hat. Ein Match hat der Spielmacher so sogar verpasst. imago images/ZUMA Wire