Die Favoritenrolle war klar im Vorfeld des Finales im Landespokal Mittelrhein: Regionalliga-Meister und Drittliga-Aufsteiger Alemannia Aachen forderte im Bonner SC einen Fünftligisten heraus. Neben dem Double aus Meisterschaft und Pokal wollte sich die Alemannia auch den Startplatz in der ersten DFB-Pokal-Runde sichern.
Koruk bringt den Außenseiter in Front
Doch auf dem Feld sah man von einem Klassenunterschied nur wenig. Die Bonner gingen körperlich robust zu Werke und setzten über schnelle Konter immer wieder Nadelstiche. Die erste Chance gehörte zwar Aachen, als Heinz bei einem Freistoß knapp drüber zielte (4.), doch in Führung ging Bonn: Berg behauptete den Ball in der Box und legte zu Koruk, der zum 1:0 traf (14.). Der zukünftige Drittligist tat sich gegen eine gut strukturierte Bonner Defensive anschließend schwer, klare Chancen zu erspielen. Erst nach einem Foul von Omerbasic an Scepanik im Strafraum war der Bann gebrochen; Heinz verwandelte den fälligen Elfmeter sicher (29.).
Das Spiel wurde nun immer intensiver mit Chancen auf beiden Seiten: BSC-Keeper Michel hielt einen Schlenzer aus kurzer Distanz von Heinz (34.), auf der Gegenseite scheiterte Berg im Eins-gegen-eins an Aachens Torwart Johnen (41.). Nach einer perfekten Flanke von Winter drehte Töpken per Kopf schließlich die Partie (43.) und brachte den Favoriten zurück in die Spur, der allerdings Glück hatte, dass im direkten Gegenzug Strobl und Koruk frei vor dem Tor eine Hereingabe verpassten (44.).
Okoroafors Ausgleich belebt Partie neu
Nach dem Seitenwechsel beruhigte sich der Spielfluss zunächst. Zwar traf Heinz kurz nach Wiederanpfiff den Pfosten (47.), doch erst Okoroafors Ausgleichstreffer in der 58. Minute - der Außenstürmer setzte sich stark im Strafraum durch und versenkte zum 2:2 - belebte die Partie neu. Der Bonner Ausgleich währte nicht lange, bereits sieben Minuten später traf Willms aus kurzer Distanz zur neuerlichen Führung, Töpken hatte ihm den Ball uneigennützig überlassen (65.). Aachen wollte den Sack nun zumachen, doch Willms' Schuss rauschte knapp drüber (70.), ehe Rumpf aus kurzer Distanz den Ball unbedrängt nur ans Außennetz setzte (71.).
DFB-Pokal 2024/25
So schöpfte der Fünftligist weiter Hoffnung und setzte zur Schlussoffensive an. Die Bonner drängten die Alemannia bis an den eigenen Strafraum zurück, blieben aber lange ohne Torabschluss. Nachdem der bereits verwarnte BSC-Kapitän für ein taktisches Foul die Ampelkarte sah (84.) und Gonzalez die einzig nennenswerte Ausgleichschance vergab (89.), kippte die Partie endgültig zugunsten der Aachener: Willms verpasste von der Strafraumgrenze noch die Entscheidung (90.+1), ehe eine Minute später Strujic den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte (90.+2). Das Double und damit die Teilnahme am DFB-Pokal war für Alemannia perfekt.