Angesichts der Ereignisse der letzten Wochen ist eine gemeinsame Zukunft von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und dem DFB kaum mehr vorstellbar. In den letzten Tagen kam nochmal Fahrt in die Personalie, nachdem bekannt wurde, dass die 55-Jährige bei zwei Veranstaltungen als Rednerin aufgetreten ist.
Nach ihrer Krankschreibung vom September sei sie mittlerweile im vom DFB genehmigten Erholungsurlaub, ließ Voss-Tecklenburg mitteilen. Das wurde wiederum vom Verband bestätigt. Am Dienstagabend gab es nun erstmals ein längeres Statement via Instagram von der Trainerin, das allerdings neue Fragen aufwarf.
Voss-Tecklenburg stand bisher nicht für Gespräch bereit
Keine 24 Stunden später war jetzt der DFB seinerseits wieder mit einem Statement an der Reihe. Immerhin scheint sich der Verband schon darum bemüht zu haben, sich zusammenzusetzen, was allem Anschein nach von der anderen Seite bisher abgelehnt wurde. "Wir möchten klarstellen, dass uns Martina Voss-Tecklenburg übermittelt hat, erst nach einer Bedenkzeit für ein persönliches Gespräch nach ihrem Erholungsurlaub zur Verfügung zu stehen", heißt es am Mittwoch. "Dies haben wir natürlich respektiert und so eingeplant."
"Der DFB strebt deshalb zeitnah nach Urlaubsende von Martina Voss-Tecklenburg ein gemeinsames Gespräch an. Diesem wollen und werden wir nicht vorgreifen. Für uns haben derzeit die bevorstehende Nations-League-Spiele und damit die Qualifikation für die Olympischen Spiele höchste Priorität", heißt es weiter.
"Kommunikation in erster Linie über die anwaltliche Vertretung"
Auch wenn der DFB dem Gespräch nicht vorgreifen möchte, ist eine gemeinsame Zukunft nicht mehr vorstellbar. Voss-Tecklenburg hält zwar in ihrem Statement von Dienstagabend eine gemeinsame Zukunft für denkbar und schreibt: "Wir haben dem DFB signalisiert, dass wir zu einer weiteren Analyse und Aufarbeitung der WM und vertrauensvollen Gesprächen über die weitere Art und Weise der Zusammenarbeit im Team bereit sind."
Allerdings dürfte es nur noch darum gehen, unter welchen Bedingungen der bis 2025 laufende Vertrag aufgelöst wird. Denn offenbar haben sich beide Seiten längst voneinander entfernt. Auf die Frage, ob sich der Verband derzeit in Gesprächen mit Voss-Tecklenburg befinde, antwortete eine Sprecherin am Mittwoch auf dpa-Anfrage: "Derzeit läuft die Kommunikation in erster Linie über die anwaltliche Vertretung von Martina Voss-Tecklenburg."
Auch zwischen den Spielerinnen und der Trainerin scheint es nach der enttäuschenden WM längst zu einem Riss gekommen zu sein. Zuletzt hatte Lena Oberdorf deutliche Worte gefunden und Voss-Tecklenburg kritisiert.
