Sebastian Kehl bringt aus seiner aktiven Zeit die Erfahrung von 35 Spielen in der Champions League mit, aber in Newcastle war er beruflich noch nie. Klar, United war lange Jahre nicht in der Beletage des europäischen Fußballs vertreten, da ergaben sich wenige Berührungspunkte. Umso begieriger ist die gesamte nordenglische Stadt nun auf die Königklasse, wie der Dortmunder Sportdirektor weiß: "Da wird es richtig abgehen. Sie freuen sich alle und wissen um ihre Chance, das wird ein sehr intensives Spiel."
Champions League, 3. Spieltag
Der wohl nur auf dem Papier schwächste Gegner der Gruppe hat bereits am vergangenen Gruppenspieltag gezeigt, wie das aussehen kann und die Startruppe von Paris St. Germain mit 4:1 nach Hause geschickt. In dem durch ein Investorenkonsortium aus Saudi-Arabien geführten Klub stecken reichlich Transfersummen und individuelle Qualität.
Einen Spieler kennt Kehl noch gut aus dessen Dortmunder Zeit: Alexander Isak schaffte den Durchbruch beim BVB zwischen 2017 und 2019 nicht, startete dann aber bei Real Sociedad San Sebastian durch. "Bei uns war er noch nicht auf diesem Niveau und hatte diesen Durchschlag", erinnert sich Kehl: "Aber Alex hatte immer schon ein riesiges Potenzial, das konnte man bei uns sehen. Es war vom Timing vielleicht nicht der Moment, um ihm ausreichend Spielpraxis geben zu können und ihn weiterzuentwickeln." Solche Karriereverläufe gebe es, "er hat einen kleinen Schritt zurück gemacht und dann einen riesigen nach vorne".
Aktuell steht der Schwede bei sechs Treffern in acht Spielen der Premier League. "Er ist in einer bestechenden Form", sagt Kehl und lobt: "Er hat eine tolle Entwicklung genommen und ist ein guter Typ mit einer Menge Qualität. Ich freue mich für ihn."
Auf das Wiedersehen aber auch die Chance in Newcastle ist die Vorfreude groß. In der bislang sehr ausgeglichenen Gruppe könnte der BVB am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) mit dem ersten Sieg einen großen Schritt machen, danach wartet direkt wieder Newcastle. Kehl spricht von "einer gewissen Vorfreude" ebenso wie von einer "gewissen Anspannung, weil wir in dieser Gruppe gefordert sind", sieht sein Team aber gerüstet: "Wir sind in einer guten Verfassung, wir haben an Stabilität gewonnen und am Wochenende ein gutes Spiel gemacht. Es wäre gut, wenn wir gewinnen können, einen Punkt wollen wir mindestens mitnehmen."
Ryerson fehlt, Moukoko ist dabei
Dabei wird Julian Ryerson allerdings nicht mithelfen können, der Norweger meldete sich am Morgen des Abflugtags krank und fehlt im Flieger, der am späten Vormittag in Dortmund abhob. Mit dabei war indes Youssoufa Moukoko, der am vergangenen Freitagabend in Bremen noch passen musste. Marius Wolf wird wohl den Posten von Ryerson übernehmen, auch Niklas Süle ist eine Alternative hinten rechts.
