Nordost

Benyamina hat Greifswald das Sieger-Gen injiziert

Sieben Tore in zwölf Spielen

Ein Leitwolf in der Sturmspitze: Benyamina hat Greifswald das Sieger-Gen injiziert

Unverzichtbar beim Greifswalder FC: Soufian Benyamina

Unverzichtbar beim Greifswalder FC: Soufian Benyamina IMAGO/Andre Gschweng

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Es war Mitte September letzten Jahres, als Soufian Benyamina ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Viktoria Berlin zum ersten Mal für den Greifswalder FC im roten Trikot auflief. Nach einer halben Stunde brachte GFC-Innenverteidiger Rudolf Sanin den Ball hoch an den Strafraum, wo Benyamina stand, den Ball direkt nahm und sehenswert im Tor unterbrachte. Was für ein Start für den gebürtigen Berliner, der damit seinen ersten von insgesamt elf Treffern in 19 Spielen erzielte und am Saisonende sogar Greifswalds bester Torjäger werden sollte.

An diese Leistung knüpft der 33-Jährige auch in dieser Saison nahtlos an. Bisher traf er sieben Mal und damit soll nicht Schluss sein. "Soufi ist topfit und als Typ total wichtig für die Mannschaft. Wir sind viel im Austausch, da er auch Sachen anspricht, die mal nicht so gut laufen oder die man nicht unbedingt hören will. Als Ansprechpartner ist er enorm wichtig", so GFC-Trainer Lars Fuchs über seinen Top-Stürmer. Wichtig machen ihn aber nicht nur seine Tore, sondern auch seine Präsenz als einer der erfahrenen Spieler des Kaders. "Die Erfahrung, die ich in den letzten Jahre gesammelt habe, ist schon ein ausschlaggebender Punkt für meine derzeitige Form, aber auch mein Fitnesszustand ist nochmal viel besser als letztes Jahr. So kommt dann sicherlich auch die gute Torquote zustande, an der allerdings auch die Mannschaft  einen riesengroßen Anteil hat. Wir haben da sowieso einen sehr guten Mix zwischen Jung und Alt und das macht uns diese Saison sehr stark. Keiner von uns will verlieren und wir wollen jedes Spiel gewinnen", so Benyamina, der die Erfahrung aus beinahe 300 Drittliga-Partien mitbringt.

Beeindruckende Vita und die Liebe zum Nordosten

Dazu kommen 25 Spiele in der polnischen Ekstraklasa für Pogon Stettin, vier Spiele für Dynamo Dresden in der 2. Bundesliga und sogar zwei Kurzeinsätze für den VfB Stuttgart in der Bundesliga. Sein ganzes Können erlernte der großgewachsene Mittelstürmer allerdings in Berlin. In seiner Heimatstadt spielte er für viele Berliner Vereine. Natürlich auch für die beiden größten Hauptstadt-Klubs Hertha BSC und den 1. FC Union. Die ersten Schritte im Herrenbereich machte Benyamina allerdings in Thüringen bei Carl Zeiss Jena in der 3. Liga. Danach folgten die Stationen VfB Stuttgart, Dynamo Dresden, Preußen Münster, Wehen Wiesbaden und Hansa Rostock, bevor es dann zum bisher ersten und einzigen Wechsel ins Ausland kam. Es ging in die polnische erste Liga zu Pogon Stettin. Neben einer schweren Verletzung kam auch Corona in der Saison 2019/2020 dazwischen und beendete die Zeit in Polen nach knapp zwei Jahren.

Anschließend ging es zurück an die Ostseeküste. Dieses Mal zum VfB Lübeck und dann folgte mit Viktoria Berlin auch schon die letzte Station vor dem Wechsel nach Greifswald. "Die Nähe nach Berlin und zu meiner Familie war in den letzten Jahren immer ein ausschlaggebender Punkt. Dass es dann drei Stationen an der Ostseeküste wurden, war eher Zufall, aber das Leben am Wasser und die Nähe zum Strand ist immer ein sehr schöner Beigeschmack. Gerade im Sommer, wenn schönes Wetter ist, dann ist hier oben im Norden schon eine sehr hohe Lebensqualität."

Philipp Weickert

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