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Cottbus nach Top-Spiel: Wütender Torjäger, gemischte Gefühle

Heike mit zehntem Saisontreffer

Cottbus nach dem Spitzenspiel: Wütender Torjäger, gemischte Gefühle

Eines vieler intensiver Duelle im Spitzenspiel in der Regionalliga Nordost zwischen Hildebrandt (Mitte) und Eshele (rechts).

Eines vieler intensiver Duelle im Spitzenspiel in der Regionalliga Nordost zwischen Hildebrandt (Mitte) und Eshele (rechts). IMAGO/Philipp Weickert

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Die Profis von Energie Cottbus waren nach dem 1:1-Remis beim Greifswalder FC hin und her gerissen. Einen Punkt gewonnen? Oder den Sieg verschenkt? Immerhin fiel der Greifswalder Ausgleichstreffer sehr spät. "Es fühlt sich wie eine Niederlage an, wenn man in der 90. Minute das Gegentor bekommt", erklärte Timmy Thiele. Der Stürmer räumte aber ein: "Aufgrund des Spielverlaufs ist es ein gerechtes 1:1. In der ersten Halbzeit waren wir nicht gut."

Immerhin hielten die Lausitzer durch den Punktgewinn den Rückstand auf den Tabellenführer konstant. Nach dem 12. Spieltag führt Greifswald als einziges noch ungeschlagenes Team die Tabelle mit 26 Punkten an. Knapp dahinter folgen der BFC Dynamo, Babelsberg (beide 25) und Cottbus (24).

Neben dem gewonnen Auswärtspunkt nahm der FCE aber auch Probleme mit auf die Heimreise. Vor allem in der ersten Halbzeit war man Greifswald unterlegen. In dieser Phase hatte es die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz ihrem Torhüter Alexander Sebald zu verdanken, dass es beim torlosen Remis zur Pause blieb. "Wir haben lange gebraucht, um unsere Ordnung zu finden", räumte Wollitz ein. In dieser Phase waren die Abstände viel zu groß. Entsprechend schwer taten sich die Gäste im Spiel gegen den Ball, so dass Greifswalds Trainer Lars Fuchs seinem Team "ein unfassbar dominantes Spiel" bescheinigen konnte.

Lebensversicherung Heike

In seiner Kabinenansprache korrigierte Wollitz diese Fehler. Cottbus stand jetzt tiefer und kompakter. Außerdem gab es dadurch mehr Räume für Konter. Einen dieser Konter nutzte Tim Heike zum zwischenzeitlichen Führungstreffer. Dennoch war der Torjäger nach dem Schlusspfiff sauer - auf sich selbst. Denn in der Nachspielzeit hatte er den erneuten Führungstreffer auf dem Fuß, setzte den Ball aber neben das Tor. "Das Ding muss ich machen. Das ist mein Anspruch. Dementsprechend bin ich auch sehr bedient", betonte Heike.

Gerade jetzt, wo es spielerisch nicht rund läuft, bleibt Tim Heike aber die Lebensversicherung von Energie Cottbus. Dazu kommen Verletzungssorgen. Kapitän Axel Borgmann fällt nach seinem Kreuzbandriss lange aus. Mit Jonas Hofmann ist ein weiterer Leistungsträger angeschlagen. Der Taktgeber im Mittelfeld hatte sich im Abschlusstraining das Knie verdreht. Hofmann lief gegen Greifswald zwar auf, musste in der Halbzeitpause aber runter.

Das ,Spitzenreiter, Spitzenreiter‘ haben wir ja in der vergangenen Saison auch oft hören müssen. Und am Ende haben wir es dann gesungen.

Cottbus Kapitän Jonas Hildebrandt zur aktuellen Tabellensituation

Mit einem Sieg hätte Energie Cottbus die Tabellenspitze zurückerobert. Platz eins lautet nun das Ziel für die kommenden Wochen und Monaten. "Auf welchem Tabellenplatz wir jetzt stehen, ist mir relativ egal", erklärt der aktuelle Kapitän Jonas Hildebrandt: "Das ,Spitzenreiter, Spitzenreiter‘ haben wir ja in der vergangenen Saison auch oft hören müssen. Und am Ende haben wir es dann gesungen."

Frank Noack

Regionalliga Nordost: Die Top-Torjäger der Saison 2023/24