Oliver Batista Meier gehört zu denjenigen, die für ihr großes Ziel auch mal Umwege in Kauf nehmen. Vor Veränderungen schreckt der 22-Jährige, der im jungen Altern schon bei mehreren Vereinen gespielt hat, nicht zurück. Wenn er im Klub das Vertrauen spürt, insbesondere vom Trainer, kann er sein ganzes Können entfalten. Das zeigt zumindest seine Bilanz nach einem Saisondrittel.
Batista Meier hat nach zwölf Spieltagen nicht nur bereits sieben Tore auf dem Konto (davon drei beim 5:0 gegen Rot-Weiss Essen), sondern auch schon sechs direkte Vorlagen, hinzu kommt seine maßgebliche Beteiligung am 3:2-Siegtreffer in der Nachspielzeit gegen den MSV Duisburg.
Verls letzte Spiele in der 3. Liga:
Batista Meier spürt das Vertrauen des Trainers
Ein Grund für seine Leistungsexplosion ist die Flexibilität, die ihm der Trainer einräumt. Unter Alexander Ende, beim SC Verl seit Sommer im Amt, durfte sich Batista Meier bereits auf mehreren Positionen austoben. Mal in der vorderen Angriffslinie, mal dahinter. Mal links, mal rechts, mal zentral.
"Ich bin schon immer vielseitig einsetzbar gewesen", sagt Batista Meier im Gespräch mit dem kicker. "Eine wirkliche Lieblingsposition könnte ich nicht nennen."
Viel wichtiger als die Position auf dem Feld ist ihm das Vertrauen des Trainers. "Das spüre ich gerade sehr", sagt Batista Meier. Das war für sein Empfinden nicht immer so. Nicht in seiner Zeit in der niederländischen 1. Liga beim SC Heerenveen (September 2020 bis Juni 2021) und auch später nicht bei Dynamo Dresden.
Batista Meier, den bereits so manch anderer Zweitligist auf dem Zettel haben soll, ist ausgeliehen von Dynamo Dresden, wo er einen Vertrag bis 2025 besitzt und wohin er im Sommer nach derzeitigem Stand auch erst einmal wieder zurückkehrt. Auf das Duell beider Klubs Anfang Dezember in Verl schielt er schon jetzt: "Ich bin regelmäßig in Kontakt mit der Führung von Dynamo und einigen Spielern, deshalb freue ich mich besonders auf das Spiel."
Traum von der Champions League
Der kreative Offensivspieler, der unbedingt noch seine Robustheit auf dem Platz verbessern will, hat hohe Ziele, daraus macht er gar kein Geheimnis. "Ich will ganz nach oben und bereit, dafür alles zu geben", sagt der 22-Jährige - und meint die Königsklasse. Bei einem Champions-League-Stammgast hat er schon gespielt: beim FC Bayern München, im Nachwuchs.
Angetrieben fühlt sich Batista Meier nicht nur von seinem sportlichen Ehrgeiz. Kraft gibt ihm auch der Schicksalsschlag, den er Anfang des Jahres hinnehmen musste. "Im Februar ist mein Vater im Alter von 66 Jahren gestorben. Die vergangenen Jahre und vor allem sein Tod haben mich total verändert. Ich will es umso mehr schaffen, auch für ihn", sagt der Verler. Dass er aktuell die Drittliga-Topscorerliste anführt, würde seinen Papa sicher stolz machen. Auch für ihn will der Filius irgendwann einmal die Champions-League-Hymne live hören - als Spieler auf dem Rasen.
