DFB-Pokal

1. FC Kaiserslautern im Pokal-Halbfinale - Hertha schwach

Gersbeck überraschend im Tor - Reeses Treffer kommt zu spät

Elvedi leitet ein: Lautern schlägt harmlose Hertha souverän

Jubelsprung: Lauterns Verteidiger Jan Elvedi (li.) freut sich über sein frühes 1:0 in Berlin.

Jubelsprung: Lauterns Verteidiger Jan Elvedi (li.) freut sich über sein frühes 1:0 in Berlin. IMAGO/Matthias Koch

Hertha-Trainer Pal Dardai stellte im Vergleich zum 1:3 in der Liga beim SV Wehen Wiesbaden auf zwei Positionen um: Durchaus überraschend begann Gersbeck statt Ernst (Bank) im Tor. Für den Keeper war es der erste Einsatz nach seiner Rückkehr im Sommer und nach über zehn Jahren erst der zweite überhaupt für die Hertha-Profis nach einem Bundesliga-Spiel in Dortmund im Dezember 2013. Zudem spielte Niederlechner (nach Rot-Sperre in der Liga) an Stelle von Bouchalakis (Bank). Reese saß nach Corona-Infektion erstmals wieder auf der Bank. 

Lauterns Coach Dimitrios Grammozis verzichtete nach dem 4:1 im Kellerduell gegen Schalke 04 auf Änderungen in seiner Startelf. 

Elvedi vorne und hinten abgeklärt

Die Partie begann mit einem Paukenschlag, denn mit der ersten Chance im Spiel gelang den Roten Teufeln die frühe Führung: Im Anschluss an eine Standardsituation bediente Puchacz halbrechts Elvedi, der akkurat an Gersbeck vorbei zum 1:0 einschoss (5.). Im weiteren Verlauf blieb Lautern das cleverere Team, war nach Umschaltmomenten immer wieder gefährlich und stand zudem bei den gelegentlichen Berliner Vorstößen recht sicher. Hertha versuchte es derweil immer wieder mit Tempo und dies oft über die rechte Seite. Doch meist blieben die finalen Zuspiele zu ungenau. Anders dagegen bei den Gästen, für die Ache mit einem wuchtigen Schuss Gersbeck zum Eingreifen zwang (29.). 

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In der Schlussphase vor der Pause wurde es ein wenig turbulenter. Erst hatte Scherhant mit einem Schlenzer vom Strafraumrand die bis dahin erste gute Chance für Hertha (37.). Doch fast im direkten Gegenzug stellte der FCK auf 2:0: Ritter spielte Tachie wunderbar frei, letzterer traf abgeklärt vom Strafraumrand ins linke Toreck (38.). 

Fast wären die Hauptstädter kurz darauf zum Anschlusstreffer gekommen, Elvedi verhinderte aber mit einem starken Tackling gegen Niederlechner gerade so einen Abschluss aus bester Position (40.). Es ging mit einer durchaus verdienten 2:0-Führung für die Pfälzer in die Kabine.

Reese bringt Belebung - Kaloc bestraft Fehlpass

Nach der Pause brachte Dardai Offensivmann Reese und Bouchalakis für Marton Dardai und Zeefuik. Damit einher ging die Umstellung zurück zu einer Viererkette in der Defensive. Und dies mit sichtbarem Erfolg: Nachdem erst Ritter für Lautern nur knappe das dritte Tor verpasst hatte (47.), hatte Tabakovic auf der Gegenseite - nach Vorarbeit von Reese - die große Chance zum Anschlusstreffer, traf aber den Ball vor Krahl nicht ideal (48.). 

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Auch danach präsentierten sich die Berliner wacher in den Duellen und gingen mit mehr Intensität und Tempo zu Werke. Die ganz klaren Abschlüsse blieben allerdings weitgehend Mangelware; auch, weil es immer wieder an der letzten Präzision fehlte. Ein schlimmer Fehlpass von Hertha-Joker Bouchalakis leitete schließlich die Vorentscheidung ein. Der vom Griechen unfreiwillig steilgeschickte Kaloc erzielte mit einem cleveren Schlenzer aus rund 20 Metern das 3:0 für die Pfälzer (69.). Erst in den Nachspielzeit - und damit zu spät für eine Aufholjagd - gelang Reese mit einem Volleyschuss noch der Ehrentreffer (90.+1).  

Für Hertha geht es am kommenden Samstag im Abendspiel (20.30 Uhr) in der 2. Liga mit dem Duell gegen den Hamburger SV weiter. Kaiserslautern tritt erst am Sonntag (13.30 Uhr) bei der SV Elversberg an. 

Bilder zur Partie Hertha BSC gegen 1. FC Kaiserslautern