DFB-Pokal

DFB-Pokal: Fortuna Düsseldorf wirft St. Pauli im Elfmeterschießen raus

Burchert patzt doppelt

Kastenmeier pariert, Tzolis chippt: Fortuna wirft St. Pauli im Elfmeterschießen aus dem Pokal

Christos Tzolis bejubelt seinen entscheidenden Elfmeter.

Christos Tzolis bejubelt seinen entscheidenden Elfmeter. picture alliance/dpa

Nur drei Tage nach der 1:2-Heimniederlage gegen St. Pauli in der Liga bot sich Fortuna Düsseldorf die Chance, sich direkt zu revanchieren. Diesmal ging es am Millerntor um den Einzug ins Pokal-Halbfinale. Dort mussten die eh schon verletzungsgebeutelten Rheinländer einen erneuten Rückschlag miterleben, denn nach neun Minuten hatte sich Iyoha verletzt und musste ausgewechselt werden.

Einen Schock hinterließ der frühe Wechsel aber nicht bei der Fortuna, bei der im Vergleich zum Ligatreffen Klaus anstelle von Niemiec begann. Die Gäste standen defensiv äußerst stabil und setzten nach vorne den ein oder anderen Nadelstich, viel mehr als Tanakas Schuss knapp neben das Tor gelang dort aber nicht (15.).

Der FC St. Pauli, der wieder mit Pokalkeeper Burchert antrat sowie Ritzka und Amenyido für Saliakas und Saad, brauchte etwas, um in der Partie anzukommen. Nach rund einer halben Stunde waren die Kiezkicker aber auf gutem Weg, die Spielkontrolle zu erlangen und hatten zudem durch Eggestein auch den ersten ernstzunehmenden Abschluss verzeichnet (27.) - und doch waren es die Gäste, die zuschlugen.

VAR hebt Abseits auf, Vermeij verwandelt Elfmeter

Ein langer Burchert-Schlag kam als Boomerang zurück, landete im Lauf von Vermeij, der vom Keeper dann von den Beinen geholt wurde. Den fälligen Elfmeter gab es aber erst, als VAR Sören Storks dem Feldschiedsrichter-Team um Sascha Stegemann mitgeteilt hatte, dass der Düsseldorfer Angreifer nicht im Abseits gestanden hatte. Vermeij verwandelte sicher zur Führung (38.). Insgesamt kam vom Tabellenführer der zweiten Liga in Durchgang eins zu wenig. Kurz vor der Pause verzog Amenyido nach einem Dribbling (45.+6) - aufs Tor von Kastenmeier kam nahezu nichts.

zum Thema

Wenig aus dem Spiel heraus - Hartel darf auch an den Punkt

Auch nach Wiederbeginn zeichnete sich das schon bekannte Bild aus den ersten 45 Minute: Die Fortuna stand defensiv sehr stabil, ließ wenig zu und St. Pauli fiel nichts ein. Zwar kamen die Hamburger, bei denen die eingewechselten Saliakas und vor allem Saad für etwas mehr Elan sorgten, motiviert aus der Kabine, zwingend wurde es aber weiter nicht.

Wegen eines ungestümen Einsteigens von Tanaka gegen Treu durfte in Minute 60 aber auch der FC St. Pauli an den Elfmeterpunkt schreiten, Hartel verwandelte sicher. 

Tanaka macht in der Verlängerung Fehler wieder gut

Trotz Ausgleich wich F95 nicht vom recht defensiven Grundansatz ab, Tanaka hatte wenigstens einen Distanzschuss, aber bezeichnend für die Harmlosigkeit beider Teams aus dem Spiel heraus, ging dieser nur neben das Tor (67.). So war es nur logisch, dass es nach 90 Minuten noch zweimal 15 Minuten Verlängerung anstanden.

Dort hatte Hartel nach einer verunglückten Klärung vom eingewechselten Fortuna-Neuzugang Quarshie die große Chance auf die Führung, schoss aus kurzer Distanz aber über das Tor (97.). Ein Fehler von Keeper Burchert sorgte dann vermeintlich für die Entscheidung: Der 34-Jährige wehrte einen Daferner-Schuss nur nach vorne ab, Tanaka grätschte die Kugel über die Linie (99.). Mit der allerletzten Aktion glich St. Pauli aber doch noch aus: Der eingewechselte Boukhalfa brachte per Kopf eine Flanke vom ebenfalls eingewechselten Sinani irgendwie mit Hilfe des Innenpfostens über die Linie (120.+1). FCSP-Trainer Fabian Hürzeler hatte den Jubel schon im Fanblock erfahren, denn er war kurz zuvor mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen worden (120.).

Kastenmeier und Tzolis machen Halbfinale klar

Im Elfmeterschießen brachte Burchert mit einem gehalteten Elfmeter gegen Daferner die Kiezkicker in eine gute Positon, weil Kastenmeier aber gegen Maurides und Hartel (durfte zweimal ran, weil Kastenmeier zunächst vor der Linie stand) parierte, machte Tzolis per Chip das Halbfinale klar. 

Weiter geht's wie folgt: Der FC St. Pauli bekommt es am kommenden Samstag (13 Uhr) in der 2. Liga mit dem aktuellen Überflieger aus Fürth zu tun. Sollten die aktuell auf Rang 2 stehenden Franken bei den Hamburgern gewinnen, wäre der Vorsprung fast dahingeschmolzen. Die Fortuna ist einen Tag später in Paderborn zu Gast.

Bilder zur Partie FC St. Pauli gegen Fortuna 95 Düsseldorf