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Napoli-Trainer Walter Mazzarri muss ein Taxi nehmen

Nach bitterer Niederlage in Rom

Unliebsame Vorweihnacht: Napoli-Trainer Mazzarri muss ein Taxi nehmen

Hat sich ein quasi Taxi herbeiwinken müssen: Napoli-Coach Walter Mazzarri.

Hat sich ein quasi Taxi herbeiwinken müssen: Napoli-Coach Walter Mazzarri. IMAGO/Fotoagenzia

Der 23. Dezember 2023 war ein komplett gebrauchter für Napoli: Mit 0:2 hatte der amtierende Serie-A-Meister nicht nur bei der Roma das Nachsehen und war im Tableau weiter abgestürzt (Rang sieben inzwischen), auch persönliche Rückschläge hatte es gegeben.

Allen voran bei Trainer Walter Mazzarri.

Auch hier beginnt es sportlich: Denn der zwischen 2009 und 2013 schon einmal als SSC-Coach angestellte Toskaner (geboren in San Vincenzo) hat sich bislang noch nicht als Erfolgsgarant nach dem Mitte November entlassenen Rudi Garcia entpuppt. Nach einem Ligasieg zum Start (2:1 bei Atalanta Bergamo) waren zunächst drei Pflichtspielniederlagen am Stück gefolgt, ehe nach zwei Erfolgserlebnissen zuletzt erneut zwei Nackenschläge gefolgt waren - das peinliche Aus im Coppa-Achtelfinale (0:4 gegen Frosinone) und eben das 0:2 in Rom.

Und Mazzarri hatte dabei eine extrem offensivharmlose Darbietungen ebenso notieren müssen wie gleich zwei Platzverweise - Rot nach dummer Tätlichkeit von Angreifer Matteo Politano, Gelb-Rot nach dummem taktischen Foul von Aushängeschild Victor Osimhen, dessen Vertragsverlängerung bis 2026 erst an diesem Tag verkündet worden war.

Clinch zwischen Mourinho und Mazzarri

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Doch auch das war noch nicht alles für Mazzarri, der sich nach dem Spiel erst noch ein indirektes Wortgefecht mit Roma-Trainer José Mourinho geliefert hatte. "The Special One" nämlich war der Meinung, dass sein Team den Sieg mehr verdient habe und es klar gewesen sei, dass Rom spät noch zum Sieg treffen würde.

Mazzarris Antwort bei DAZN: "Stellen Sie mir bitte anständige Fragen und erzählen mir nicht, was jemand anderes gesagt hat." Und dennoch war der 62-Jährige darauf eingegangen: "Wir waren bis zur Roten Karte, als Politanos Trikot klar gehalten worden war, am Drücker und das einzige Team, das hätte gewinnen können. Ich denke, die Roma hat gar nichts gemacht. Wir hatten die Kontrolle."

Taxi statt Bus

Am späteren Abend des 23. Dezember dann, als Spieler geduscht und die gesamte Mannschaft bereit war, folgte die Heimfahrt von Rom Richtung Neapel im Bus. Nur ohne Mazzarri, dessen unliebsame Vorweihnacht damit abgerundet schien.

Denn wie "La Repubblica" inzwischen berichtete, war der SSC-Coach tatsächlich zurückgelassen worden und hatte sich ein Taxi nehmen müssen. Seine gesamten Medientermine hätten zu viel Zeit in Anspruch genommen, sodass der Tross ohne ihn abgedampft sei.

Ob sich nach den deutlich über 160 Kilometern und zirka zwei Stunden Autofahrt das Mazzarri-Gemüt abgekühlt und was das Taxi eigentlich gekostet hatte, wurde nicht bekannt.

mag