Amateure

Kirschbaum kickt jetzt in der mittelfränkischen A-Klasse

Ehemaliger Profi-Torwart wechselt zu seinen Cousins

"Drei alte Säcke": Kirschbaum kickt jetzt in der mittelfränkischen A-Klasse

Dorfplatz statt Bundesliga-Stadion: Thorsten Kirschbaum spielt nach dem Ende seiner Profikarriere jetzt im Amateurfußball.

Dorfplatz statt Bundesliga-Stadion: Thorsten Kirschbaum spielt nach dem Ende seiner Profikarriere jetzt im Amateurfußball. IMAGO/Zink

A-KLASSE NÜRNBERG/FRANKENHÖHE 3

Thorsten Kirschbaum spielte Europa League für Bayer Leverkusen und Bundesliga für den VfB Stuttgart. Im Unterhaus zog der heute 36-Jährige die Torwarthandschuhe für den 1. FC Nürnberg, die TSG Hoffenheim, Energie Cottbus und zuletzt Jahn Regensburg an. Bei VVV-Venlo (Niederlande) und FC Vaduz (Liechtenstein, im Spielbetrieb der Schweiz integriert) stehen zudem Erstligaspiele im Ausland in Kirschbaums Vita.

Jetzt will es der gebürtige Würzburger ruhiger angehen lassen, nach dem Ende seiner Profikarriere habe seine kleine Tochter fortan Priorität, wie er der "Windsheimer Zeitung" verriet. Gleichzeitig kehrt Kirschbaum zu seinen fußballerischen Wurzeln zurück, gab am Wochenende sein Debüt für den TSV Obernzenn, seinem Jugendklub, der in der A-Klasse Nürnberg/Frankenhöhe 3 als SG Obernzenn/Unteraltenbernheim antritt.

Gewichtigen Anteil, dass Kirschbaum wieder in den Untiefen des Amateurfußballs auf den Platz geht, hat das neue Trainerduo der selbsternannten "SG Laser", Jens und Michael Thaler, die Kirschbaums Cousins sind. "Eigentlich war es für mich schon immer klar, dass es nach meinem Karriereende so kommen soll", erzählt Kirschbaum der "Windsheimer Zeitung" und ergänzt: "Dass wir nun vielleicht mal alle drei zusammen für den TSV kicken - wenn wirklich mal alle drei alten Säcke fit sind -, das ist natürlich nochmal geiler."

Gelbe Karten beim Debüt

KIRSCHBAUMS DEBÜT

Bei seiner neuen sportlichen Rolle gibt sich Kirschbaum gegenüber der Lokalzeitung genügsam. "Läuferisch bin ich vielleicht nicht der Allerbeste, aber Spielmacher sollte es schon sein - ich gehe aber auch hinten rein oder mache was anderes." Bei seinem Debüt, dem 3:1 beim FC Wiedersbach-Neunkirchen, stand jedenfalls ein gewisser Tobias Wiedmann zwischen den Pfosten, der frühere Profi-Keeper Kirschbaum verlustierte sich hingegen als Feldspieler und sah die einzige Gelbe Karte seiner Mannschaft.

Laut Spielbericht des Verbands trug der Ex-Profi die Rückennummer 45. Ausdruck von Extravaganz? Offenbar nicht. "Ich muss halt nehmen, was es in XL gibt", erzählt der 1,95 Meter große Kirschbaum, der sich nach dem Training auch gerne mal ein Bier mit seinen neuen Teamkollegen gönnen möchte. Strenge Vorgaben bei der Ernährung, wie es für Profis üblich ist, gelten schließlich ab sofort nicht mehr. Kirschbaum will es so machen "wie ein A-Klassen-Kicker es halt so macht. Ich genieße gerade das Leben".

stw

Diese Ex-Profis kicken jetzt im Amateurfußball