Der Saisonstart ist geglückt: Zum Auftakt in die neue Drittliga-Saison konnte 1860 München direkt den ersten Sieg feiern. Und das auch noch gegen den Konkurrenten Waldhof Mannheim, der, wie die Münchner auch, hohe Ambitionen pflegt. Beim 2:0 gegen den SVW zeigten die Löwen viele Qualitäten, die man im schwachen letzten Jahr, als man in Liga drei nur auf einem enttäuschenden achten Tabellenplatz ins Ziel kam, schmerzlich vermissen hatte lassen.
Groß war sie gewesen, die Skepsis vor dem ersten Spiel der Saison. Besonders im Umfeld wurde die Qualität dieser Löwen-Truppe samt ihrer zwölf Neuzugänge immer wieder angezweifelt. Dementsprechend war die "Genugtuung", wie es Trainer Maurizio Jacobacci nach dem Abpfiff am Mikrofon von "MagentaSport" beschrieb, umso größer. Die Arbeit in der Vorbereitung sei "sicher schwierig" gewesen, erzählte der 60-Jährige weiter, deswegen überwiege nun der Stolz "diese Mannschaft heute so zu präsentieren".
Präsentiert hatte sich seine Elf vor 15.000 Zuschauern in einem ausverkauften Stadion an der Grünwalder Straße von Beginn an mutig und couragiert - ein Aufwand, der bereits nach 12 gespielten Minuten durch ein von Manfred Starke beinahe erzwungenes Eigentor belohnt wurde. Auch als Mannheim stärker wurde, ließ sich 1860 nicht beeindrucken - mitten rein in die beste Phase der Gäste erzielte Fynn Lakenmacher das 2:0. Die ersten 90 Minuten in der Drittliga-Saison 2022/23 schüren Hoffnung, die Jacobacci sofort wieder einzufangen wusste. "Wir haben einen ersten Schritt gemacht und es gilt nun, diesen auch zu wiederholen in den nächsten Spielen, was nicht einfach ist", erklärte der Trainer.
Starke beweist erneut Fernschuss-Qualitäten
Gewisse Dinge zu wiederholen, das gelang einem aber bereits an diesem Nachmittag an der Grünwalder Straße bestens. Auf den Tag genau vor einem halben Jahr, musste sich der TSV 1860 beim VfB Oldenburg mit einem 2:2 zufriedengeben, weil Manfred Starke, damals noch im Trikot des VfB, mit einem absoluten Traumtor aus knapp 40 Metern den Anschlusstreffer in der Nachspielzeit erzielt hatte.
Nun, sechs Monate später, bei seinem Liga-Debüt im Dress der Münchner Löwen, ließ Starke wieder einen seiner berüchtigten Fernschüsse los. Und auch wenn dieser nur mit etwas Glück, vom Rücken von Mannheims Keeper Bartels, den Weg in die Maschen fand, waren die Ähnlichkeiten kaum von der Hand zu weisen. "Ich wollte zeigen, dass ich es auch für 1860 und nicht nur gegen 1860 kann", erklärte der Routinier gewisse Ähnlichkeiten mit einem Lachen.
Wenn du nicht schießt, geht er nicht rein.
Manfred Starke
"Ich hatte natürlich Glück, dass der noch abgefälscht wurde, aber das gehört im Fußball dazu. Wenn du nicht schießt, geht er nicht rein", erklärte Starke weiter. Doch bei aller Heiterkeit wollte auch der Mittelfeldstratege, der auch den zweiten Treffer an diesem Nachmittag mit einer tollen Ballaktion eingeleitet hatte, die Messlatte nicht zu hoch hängen. "Es hat noch nicht alles gepasst heute, aber ich denke, wir sind auf einem guten Weg und versuchen uns auf das Sportliche zu konzentrieren", so Starke. Geglückt ist die Rückkehr in den Liga-Alltag allemal, die Chance den guten Saisonstart fortzuführen, haben die Löwen dann zunächst am 15. August im Landespokal gegen den TSV Aindling (17 Uhr) und dann vier Tage später in der Liga am zweiten Spieltag gegen den MSV Duisburg (19. August, 14 Uhr, LIVE! bei kicker).