Int. Fußball

Isco berichtet von Handgreiflichkeiten mit Sevillas Ex-Manager Monchi

31-Jähriger nahm "seltsame Dinge" wahr

Isco berichtet von Handgreiflichkeiten mit Sevillas Ex-Manager Monchi

Verließ Sevilla nach einem halben Jahr: Isco.

Verließ Sevilla nach einem halben Jahr: Isco. IMAGO/ZUMA Wire

Ein Neuanfang sollte es werden in Sevilla. Nach zehn Jahren bei Real Madrid packte Isco seine Koffer und wechselte zu einem Trainer, den er bestens in Erinnerung hatte: Julen Lopetegui. Der 56-Jährige, inzwischen bei den Wolverhampton Wanderers, hatte im Sommer 2018 Zinedine Zidane bei den Königlichen abgelöst, bereits im Oktober musste er wieder gehen. Doch mit Isco hatte er einen Fan dazugewonnen.

Die Sympathie beruhte auf Gegenseitigkeit. Lopetegui zog 2019 weiter zum FC Sevilla, 2022 griff er zum Telefon und rief bei seinem ehemaligen Schützling an. "Er sagte mir, dass er mich haben will. Letztlich ist Lopetegui einer der Trainer, bei denen ich am besten war und die besten Leistungen gezeigt habe", sagte Isco im "Marca"-Interview. "Ich hatte andere Angebote aus Italien, aber ich dachte, es wäre ein guter Schritt in meiner Karriere."

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Doch die gemeinsame Zeit war wieder nur von kurzer Dauer. Im Oktober 2022 trennte sich der Klub von Lopetegui, die Vereinsführung hatte dem Trainer dabei übel mitgespielt. Nachfolger wurde Jorge Sampaoli, unter dem Isco immer weniger zum Zug kommt.

Je näher das Wintertransferfenster rückte, desto mehr "seltsame Dinge" sah Isco laut eigener Aussage im Verein. "Zunächst einmal haben sie meinen Agenten angerufen, um nach einem Ausweg für mich zu suchen, ohne vorher mit mir zu sprechen", so der 31-Jährige. Er habe sich daraufhin direkt an Manager Monchi gewandt und ihr zur Rede gestellt, ob man ihn noch wolle oder nicht.

Isco spricht von Griff an den Hals

Nach diesem Gespräch sei "alles schief" gelaufen, sagte Isco. "Er sagte mir, dass ich gehen sollte, wenn ich etwas finde. Nach diesem Gespräch behauptete Monchi immer wieder, ich wolle gehen, was nicht stimmte, und er begann, mich und meinen Anwalt jeden Tag anzurufen und uns zu drängen, den Vertrag zu unterschreiben. Also habe ich noch einmal mit ihm gesprochen und ihm gesagt: 'Hör zu, Monchi, du bist nicht ehrlich zu mir oder zu den Leuten, denen du etwas erzählst. Ich will bleiben, und du sagst, dass ich gehen will.'"

Daraufhin sei es sogar zu einem Eklat gekommen, wie Isco behauptet. "Ich sagte ihm, dass er der größte Lügner sei, den ich je in der Welt des Fußballs getroffen habe, und er griff mich an. Er kam auf mich zu und packte mich am Hals." Danach habe man sie voneinander trennen müssen und Iscos Entschluss sei festgestanden, dass er Sevilla verlassen müsse. "Ich konnte mich in einem Verein nicht wohlfühlen, in dem der Sportdirektor mich angreift und niemand etwas sagt oder sich entschuldigt. Weder für die Aggressionen noch für die Lügen, die er verbreitete. Also habe ich meinen Vertrag gekündigt und bin gegangen." Die Grenze zur Gewalt zu überschreiten sei etwas, was er nicht zulassen könne. 

Monchi soll Isco gar nicht gewollt haben

Isco betonte noch einmal, dass er den Verein gar nicht habe verlassen wollen. "Weit gefehlt. Das kommt in meiner Mentalität nicht vor. Ich war viele Jahre bei Real Madrid und habe nie aufgegeben, ich habe immer versucht, um einen Platz zu kämpfen, manchmal habe ich ihn bekommen, manchmal nicht. Aber in diesem Leben von Bord zu gehen - niemals."

Stattdessen habe er bei Sevilla nur noch ein Viertel verdient von dem, was er bei Real bekommen hatte. "Als ich ankam, erzählte man mir im Verein, dass Monchi mit meiner Verpflichtung nicht einverstanden war. Ich wollte unter dem Trainer spielen, der immer auf mich gesetzt hat, und die Leute überzeugen, die nicht so zuversichtlich waren. Und dann passierte das."

Im Mai 2022, noch ehe die Verpflichtung perfekt war, hatte sich Monchi übrigens positiv über Isco geäußert. "Lopetegui hat gesagt, dass er ein guter Spieler ist. Er mag Isco und ich mag ihn auch", sagte er damals. Monchi hat auf Iscos Aussagen zu dem angeblichen Vorfall bislang noch nicht reagiert.

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