Südwest

Kickers Offenbach: Neidhart soll die Vergraulten zurückholen

Zehnter Trainer seit 2013

Kickers Offenbach: Neidhart soll die Vergraulten zurückholen

Mit ihm will Kickers Offenbach Kontinuität auf der Trainerposition herstellen: Christian Neidhart

Mit ihm will Kickers Offenbach Kontinuität auf der Trainerposition herstellen: Christian Neidhart IMAGO/Picture Point

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Nach einem Jahr und über den Umweg SV Waldhof Mannheim ist Christian Neidhart nun also doch bei den Offenbacher Kickers gelandet. Der OFC wollte den 54-Jährigen bereits vor der vergangenen Saison verpflichten. Neidhart wechselte jedoch in die 3. Liga. Und in diese soll er den DFB-Pokalsieger von 1970 nach zehn Spielzeiten in der Regionalliga Südwest endlich wieder führen, wenngleich Offenbachs neuer Sport-Geschäftsführer Christian Hock noch kein konkretes Ziel für die kommende Saison formulieren wollte. "Christian Neidhart steht für Teamarbeit und kann eine Mannschaft formen. Er hat einen klaren Plan. Wir wollen erfolgreichen Fußball spielen und die Leute, die wir zwischenzeitlich vergrault haben, zurückholen zu den Kickers", betonte der 53-Jährige. Das soll mit Spieldominanz, gutem Angriffsfußball und stabiler Defensive gelingen.

Die Kickers haben mit dieser Personalie ein Ausrufezeichen gesetzt. Der ehemalige Mittelstürmer (u. a. Eintracht Braunschweig, VfL Osnabrück, Wacker Berlin, Sachsen Leipzig) war zuletzt immerhin eine Klasse höher aktiv und beendete die abgelaufene Saison mit Mannheim auf Platz sieben. Weil der angestrebte Aufstieg in die 2. Bundesliga ebenso misslang wie die Qualifikation für den DFB-Pokal, kam es zur Trennung. Der ursprünglich bis 2024 gültige Vertrag würde einvernehmlich aufgelöst. Die Kickers, die nach einer enttäuschenden Saison (Platz sieben in der Liga, Aus im Halbfinale des Hessenpokals gegen den FSV Frankfurt) mal wieder einen Umbruch vollziehen, bemühten sich erneut um Neidhart, diesmal mit Erfolg.

Aufstiegserfahrung beim SV Meppen

Für Neidhart sind die Kickers bereits der dritte Traditionsverein in Folge, den er als Trainer übernimmt. Vor seinem Engagement in Mannheim war er 2022 maßgeblich am Aufstieg von Rot-Weiß Essen in die 3. Liga beteiligt, auch wenn er dort zwei Spieltage vor Saisonende entlassen wurde. Den SV Meppen hatte der gebürtige Braunschweiger 2017 zur Meisterschaft in der Regionalliga Nord und über die Relegation gegen Mannheim in die 3. Liga geführt.

Mit der Verpflichtung Neidharts endete für Hock eine intensive Trainersuche. Er hatte mit sieben Kandidaten persönlich gesprochen, drei standen zuletzt in der Endauswahl. "Christian Neidhart ist ein sehr erfahrener Trainer, der mit Meppen aufgestiegen ist und bei Rot-Weiss Essen einen überdurchschnittlichen Punkteschnitt (2,29, Anm. d. Red.) erreicht hat. RWE ist als Klub vergleichbar mit den Kickers. Christian ist sehr abgeklärt und ruhig, er weiß, wie man in solchen Vereinen arbeiten muss und er weiß, wie die Regionalliga funktioniert", erklärte Hock, warum die Entscheidung auf Neidhart fiel. Der Sport-Geschäftsführer des OFC, viele Jahre in verantwortlicher Position beim SV Wehen Wiesbaden und zuletzt beim 1. FC Magdeburg, kennt Neidhart zudem aus "etlichen Duellen in der 3. Liga".

Mehring soll als Co-Trainer kommen

Über die Dauer von Neidharts Vertrag machte Hock keine Angaben, versicherte aber, mit ihm "Kontinuität reinbringen zu wollen". Was angesichts des Trainerverschleißes der Kickers auch dringend nötig erscheint. Neidhart ist seit dem Drittliga-Abstieg der Kickers 2013 bereits der zehnte Chefcoach. Sein Assistent soll wohl Maximilian Mehring werden. Der 37-Jährige war in Mannheim unter Neidharts dortigem Vorgänger Patrick Glöckner Co-Trainer. Zuletzt hatte er von Juli 2022 bis Dezember 2022 beim VfR Wormatia Worms das Sagen, kennt die Regionalliga Südwest also bestens.

Hock und Neidhart werden nun die Kaderplanung vorantreiben. Obwohl bereits neun Abgänge feststehen, kündigte der Sport-Geschäftsführer an, dass es noch mehr "Bewegung" geben wird. Als einziger externe Zugang steht bislang Rückkehrer Sascha Korb (30, Mittelfeld, zuletzt VfR Aalen) fest. Zudem rücken aus der Reserve Marcel Jonetzko (19, Tor), Dino Kurbegovic (22, Abwehr) und ­- wie bereits in der Winterpause vermeldet ­- Roko Mrvelj (19, defensives Mittelfeld) auf. 

Christian Düncher

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