3. Liga

Nach Bierdusche: RWE gewinnt am grünen Tisch 2:0 in Zwickau

Erwartbarer Rückschlag für Zwickau im Abstiegskampf

Nach Bierdusche über den Referee in Zwickau: DFB wertet das Spiel mit 2:0 für Essen

Zwickaus Chancen auf den Klassenerhalt sinken nach der Niederlage am grünen Tisch.

Zwickaus Chancen auf den Klassenerhalt sinken nach der Niederlage am grünen Tisch. IMAGO/Markus Endberg

Der FSV Zwickau muss im Kampf um den Klassenerholt einen erwartbaren Rückschlag hinnehmen. Das DFB-Sportgericht wertete die nach einer Bierdusche über Schiedsrichter Nicolas Winter abgebrochene Partie zwischen den Schwänen und Rot-Weiss Essen mit 2:0 für die Essener.

zum Thema

FSV hätte Winter besser schützen müssen

Georg Schierholz, der stellvertretende Vorsitzende des DFB-Sportgerichts, erläuterte das von ihm gefällte Urteil: "Nach der geltenden Rechts- und Verfahrensordnung des DFB ist das Spiel für den FSV Zwickau mit 0:2 als verloren zu werten. Zum einen hätte der FSV Zwickau den Schiedsrichter auf dem Weg in die Kabine besser schützen müssen. Zum anderen ist der Verein auch für seine Zuschauer verantwortlich und das Verschulden der Anhänger dem Verein zuzurechnen." Schierholz weiter: "Die Spielumwertung ist in Paragraph 18, Nummer 4, der Rechts- und Verfahrensordnung als Rechtsfolge eindeutig vorgeschrieben. Ein Wiederholungsspiel ist daher nicht möglich."

Winter war in der Nachspielzeit der ersten Hälfte in den Mittelpunkt gerückt. Erst zeigte er Nils Butzen nach einer Notbremse gegen Isaiah Young die Rote Karte und nur zwei Minuten später entschied er nach einem Handspiel von Johan Gomez auf Elfmeter für Essen. RWE-Angreifer Simon Engelmann nutzte die Chance und glich zum 1:1-Pausenstand aus.

Schiedsrichter Nicolas Winter (Hagenbach) diskutiert mit Patrick Göbel (Zwickau) nach dem umstritene

Fassungslosigkeit auf allen Seiten: Zwickau-Zuschauer sorgt mit Bier-Wurf für Spielabbruch

alle Videos in der Übersicht

Die Gemüter auf der Tribüne waren anschließend erhitzt und Winter wurde von zwei Ordnern Richtung Katakomben begleitet. Doch auch diese konnten einen Eklat nicht verhindern: Denn kurz vor dem Eingang zum Spielertunnel schüttete ein Mann von der Haupttribüne, bei dem es sich um einen Sponsor Zwickaus handelte, dem Schiedsrichter aus kurzer Distanz Bier über den Kopf. 

Essens Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz wächst auf acht Punkte an

Daraufhin brach Winter die Partie in der Pause ab und schrieb einen Sonderbericht. Über die Wertung entschied nun also das Sportgericht. Die Entscheidung kommt nicht überraschend. Unter anderem hatten bereits Aussagen von Florian Meyer, dem Sportlichen Leiter 3. Liga der Schiedsrichter-GmbH, gegenüber der dpa auf eine "harte" Strafe hingedeutet. "Mit diesem höchst respektlosen Übergriff ist eine Grenze sehr deutlich überschritten worden. Dies ist ein Angriff gegen einen Menschen, gegen den Schiedsrichter und gegen grundlegende Werthaltungen, nicht nur des Fußballs", so Meyer.

Für den FSV, der Konsequenzen für den Tatverdächtigen ankündigte, dürfte der Abstieg durch die Entscheidung so gut wie besiegelt sein. Sieben Punkte beträgt der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz, den Halle innehat, bei noch vier ausstehenden Partien. Hingegen ist Essens Polster auf den ersten Abstiegsplatz damit auf acht Zähler angewachsen.

Weitere Sanktionen nahen

Über etwaige Sanktionen gegen den FSV wegen des den Spielabbruch auslösenden Vorfalls wird das DFB-Sportgericht nach Anklageerhebung durch den Kontrollausschuss zu einem späteren Zeitpunkt gesondert entscheiden.

Das Restprogramm der 3. Liga auf einen Blick

aka, kon

Eine Traumnote und drei Saarbrücker Verteidiger: Die kicker-Elf des 34. Spieltags