3. Liga

1860 München gibt wieder einmal ein schlechtes Bild ab

Kommentar zur Lage bei den Löwen

1860 München gibt wieder einmal ein schlechtes Bild ab

Es läuft nicht mehr: 1860 München ist unter Günther Gorenzel noch sieglos.

Es läuft nicht mehr: 1860 München ist unter Günther Gorenzel noch sieglos. picture alliance / SvenSimon

Ein fulminanter Saisonstart, eine ordentliche Hinrunde, die Entlassung von Michael Köllner nach einer Schwächephase. Doch jetzt jagt eine Löwen-Misere die nächste. Das 0:3 zu Hause gegen Verl war unrühmlicher sportlicher Höhepunkt, gleichzeitig Ausdruck eines zutiefst zerrissenen Vereins. Ein Klub, dem es seit drei Wochen nicht gelingt, einen neuen Trainer vorzustellen, und in dem der Streit zwischen e.V.- und Investorenseite eskaliert.

Darüber hinaus spielten sich im Grünwalder Stadion Szenen ab, die es länger nicht mehr gab. Zum einen waren bei der wichtigen Partie gegen Verl erstaunlich viele Plätze leer geblieben, zum anderen zeigte der harte Kern der Fans der Mannschaft und vor allem den Verantwortlichen in der Mitte der zweiten Hälfte die kalte Schulter. Die Anhänger wandten sich demonstrativ ab.

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Waren die Löwen in der Hinrunde stets in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen, ist Sechzig 21 Tage nach der Trainerentlassung hilflos ins Mittelfeld der 3. Liga abgerutscht. Wie schon so häufig aber sind die Probleme auf dem Feld auch ein Resultat von den Zuständen in der Vereinsführung. Das Bild, das der Traditionsklub abgibt, erinnert schwer an die Zeiten von Ex-Coach Daniel Bierofka, als sich die beiden Gesellschafter-Seiten öffentliche Scharmützel lieferten.

Beierlorzer - oder etwa wieder Köllner?

Sport-Geschäftsführer und Interimscoach Günther Gorenzel, unter dem die Löwen auch im dritten Spiel sieglos blieben, würde gerne Achim Beierlorzer als neuen Coach installieren. Dieser aber tüftelt angeblich nicht nur an seiner Abfindung bei RB Leipzig, ihm fehlt es auch an Rückhalt auf der Ismaik-Seite. Sollte sich die Trainersuche weiter hinziehen, könnte der Verein über eine Rolle rückwärts nachdenken. Köllner wird ja ohnehin noch bis Ende der Saison bezahlt.

Köllner selbst, der zuletzt sowohl mit dem 1. FC Nürnberg, Jahn Regensburg und dem FC Basel in Verbindung gebracht wurde, hat immer betont, wie sehr ihm der Verein am Herzen liegt. Und dass man im Fußball "nie etwas ausschließen" dürfe. Klar ist bislang nur: Die erhoffte Reaktion oder gar ein Turnaround ohne Köllner blieb gänzlich aus.