3. Liga

Kleine tobt: "Das ist ein absoluter Skandal"

Steffen relativiert - Verkehrte Welten bei den Aufsteigern

Kleine tobt: "Das ist ein absoluter Skandal"

Fühlte sich zum wiederholten Male vom Schiedsrichter benachteiligt: Thomas Kleine.

Fühlte sich zum wiederholten Male vom Schiedsrichter benachteiligt: Thomas Kleine. IMAGO/Peter Kolb

Mit einem breiten Grinsen berichtete Elversbergs Siegtorschütze Nick Woltemade nach dem 1:0-Auswärtssieg bei der SpVgg Bayreuth bei "MagentaSport" über die Gedanken, die ihm nach seinem entscheidenden Treffer im Kopf aufkamen: "Ich glaube, ich habe schon viel durchgemacht die letzten zwei, drei Jahre. Ich hatte auch des Öfteren mal ein bisschen Unglück im Abschluss und bin jetzt einfach froh, dass der Knoten geplatzt ist und ich ein Tor geschossen habe." 

Für den 20-Jährigen, der vor der Saison per Leihe von Werder Bremen zum Aufsteiger gewechselt war, war es derweil aber nicht einfach nur "ein Tor", denn der 1,98 Meter große Stürmer erzielte am Dienstagabend seinen ersten Profitreffer: "Ich bin einfach glücklich und freue mich, dass es so gut weitergeht."

Steffen sieht sein Team "zu gut" für Klassenerhalt-Ziel

Ein Zitat, das so wohl auch von seinem Cheftrainer kommen könnte. Horst Steffen, der in den vergangenen Wochen trotz der zahlreichen Siege immer wieder den Klassenerhalt als großes Ziel ausrief, rückte nach dem Erfolg in Bayreuth von dieser Ansicht ab: "Klar ist das Ziel, das wir vor der Saison aufgerufen haben, nämlich der Klassenerhalt, mittlerweile nicht mehr realistisch. Dafür spielen wir zu gut", so der 53-Jährige.

Dass der Sieg auch tabellarisch von großer Bedeutung ist, sieht Steffen derweil ein wenig anders und spricht der  vorzeitigen Herbstmeisterschaft ihre Aussagekraft ab: "Dass wir da stehen, wo wir gerade stehen, macht mich sicherlich sehr froh. Aber das jetzt dieser Titel Herbstmeisterschaft für mich eine Rolle spielt, das ist es nicht."

Den Schlüssel zum Erfolg in Bayreuth sieht der Coach vor allem in der richtigen Mentalität seines Teams. "Wir haben uns von den Emotionen kaum irritieren lassen. Letztendlich kann ich mich an wenige Situationen erinnern, die Bayreuth dann herausgespielt hat, in denen wir die Gefahr hatten, das Spiel zu verlieren", so Steffen. 

Die Anzahl, die mittlerweile gegen uns gepfiffen wird, ist unfassbar.

Thomas Kleine

Die "Emotionen" kann Steffens Gegenüber im Interview nach dem Schlusspfiff derweil kaum verstecken. Bayreuths Trainer Thomas Kleine, der in den vergangenen Wochen häufiger uneins mit Schiedsrichterentscheidungen war, sah sein Team auch am Dienstagabend benachteiligt.

In der 23. Minute spielte Elversbergs Innenverteidiger von Piechowski den Ball im Strafraum klar mit der Hand - Schiedsrichter Florian Heft entschied unter großem Protest der Hausherren auf Weiterspielen. "Ich sage es ganz deutlich, das ist ein absoluter Skandal. Das kann man genauso schreiben. Wir haben die neunte Fehlentscheidung gegen uns - hier keinen Elfmeter zu pfeifen, ist schwer. Wir stehen da unten und das wäre die Möglichkeit zum Ausgleich gewesen. Wir müssen uns jede Woche anhören, wir sollen ruhig bleiben. Die Anzahl, die mittlerweile gegen uns gepfiffen wird, ist unfassbar", fasst der aufgebrachte Bayreuther Coach seine Gedanken zusammen.

Dass die SVE dennoch "eine sehr gute Mannschaft hat" müsse Kleines Mannschaft nach der Niederlage akzeptieren. Die nächste Gelegenheit, wichtige Punkte im Abstiegskampf zu sammeln, bietet sich für die SpVgg bereits am kommenden Sonntag (14 Uhr). Kleine ist überzeugt, dass seine Spieler auch "gegen eine richtig gute Mannschaft von Viktoria Köln, die jetzt einen sehr guten Lauf hat", im letzten Pflichtspiel des Jahres "alles geben werden."

kon

Die Trainer der 3. Liga für die Saison 2023/24