EM

"It's coming to Rome": Bonucci streut Salz in die Wunde

Italiens 1:1-Schütze brüllt in die Kamera

Bonucci streut Salz in die englische Wunde: "It's coming to Rome"

Großer Jubel, freche Art: Leonardo Bonucci.

Großer Jubel, freche Art: Leonardo Bonucci. Getty Images

Roberto Mancini ließ genauso wie sein Stürmer Ciro Immobile den Tränen freien Lauf, während sich die restlichen Nationalspieler nach dem Gewinn dieser Europameisterschaften inniglich umarmten oder lautstark mit den wenigen im Wembley-Stadion anwesenden Fans feierten. Nach 1968, einer halben Ewigkeit im Fußball, spielte sich die Squadra Azzurra wieder an die europäischen Spitze.

Abwehrchef Leonardo Bonucci kannte nach dem finalen Fehlschuss von Arsenal-Jungspund Bukayo Saka (19) gar kein Halten mehr, rannte mit am schnellsten in Richtung Fankurve - und schnappte sich dort erst einmal vor lauter Übereifer eine TV-Kamera. In diese brüllte er etwas, was die Anhänger, die es an diesem Abend mit England hielten, nicht gerne gehört haben dürften: "It's coming to Rome." Eine freche Anspielung auf den englischen Song-Klassiker Three Lions (Football's Coming Home) von den Lightning Seeds.

"Der Pokal bleibt jetzt nicht hier"

Wenige Minuten später beim Interview direkt nach Spielschluss zeigte sich der mit 34 Jahren und 71 Tagen jetzt älteste EM-Finaltorschütze der Geschichte immer noch hochemotional - und wiederholte zunächst jeden seiner Sätze: "Wir haben es wirklich geschafft, wir haben es wirklich geschafft. Unglaublich! Unglaublich! Wirlich unglaublich." Dann ordnete der Juve-Verteidiger, der mit seinem Teamkollegen Giorgio Chiellini einmal mehr eine bärenstarke Azzurri-Defensive auf die Beine stellte, seine Gedanken.

Bonucci erinnerte sich zurück, wo Italien nach der verpassten WM-Teilnahme 2018 lag - am Boden: "Wenn ich nur daran denke, wo wir angefangen haben. Das ist das Schöne. Wenn du aber ganz unten bist und dann die richtigen Leute hast, die die Kraft finden, dich aus dem Loch holen, dann ist das unglaublich. Wir müssen uns deswegen beim Trainer bedanken, beim Präsidenten, bei der Gruppe, bei der Mannschaft, bei der Mannschaft hinter der Mannschaft ... Dieser Pokal ist der Verdienst von allen, der Verdienst einer großen Nation, die trotz der ganzen Schwierigkeiten jetzt hier angekommen ist. Das ist ein großes Spektakel - und da freuen wir uns drüber. Der Pokal bleibt jetzt nicht hier, sondern geht mit nach Rom."

mag

Bilder zur Partie Italien - England