Im Doppel-Interview mit dem kicker sagt der Sportchef der Löwen: "Das liegt außerhalb meines Zuständigkeitsbereichs. Fakt ist, dass wir in dieser Saison überaus dankbar sein müssen, dass unsere Gesellschafter den Nährboden bereitet haben, auf dem - selbst in einer schwierigen Gegenwart - eine neue Generation der Löwen wachsen darf. Jetzt obliegt es der sportlichen Führung, beim Gedeihen zu helfen. Machen wir uns nichts vor: Der Verein ist größer als wir, um da die Worte meines geschätzten Kollegen Christian Streich zu verwenden. Es wird 1860 auch nach mir geben, aber noch brenne ich jeden Tag 24 Stunden für den Verein. Mein Credo: Zusammenbleiben ist ein Fortschritt - zusammenarbeiten ein Erfolg."
Neuer Vertrag für Gorenzel? "Das liegt nicht in meinen Händen. Es gibt keinen Plan B."
Der 48-Jährige ergänzt: "Ich habe immer einen Plan B, ob in der Kaderplanung, der taktischen Ausrichtung oder selbst in Zeiten der Corona-Pause. Aber genau in diesen besonderen Zeiten ist es schön, Anerkennung für seine Leistung zu bekommen und einen Schulterschluss zu wissen zwischen allen Beteiligten. In diesem Fall, da bin ich ehrlich, gibt es keinen Plan B, dafür trage ich den Löwen zu tief im Herzen. Meiner Vorstellung entspricht es, zusammen mit dem Team und Michael an dessen Spitze eine Ära zu prägen. Ob man mich das auch im nächsten Jahr weiter lässt, liegt wie gesagt nicht in meinen Händen."
Wichtig ist immer, dass alles zum Wohle des Vereins geschieht.
Michael Köllner
Gemeinsam mit Trainer Köllner jedenfalls verfolgt Gorenzel ein mittelfristiges Projekt, denn das Löwen-Duo harmoniert, wie auch der Coach betont: "Um Erfolg zu haben, muss Klarheit in den Themen existieren, es muss Ehrlichkeit da sein, es muss sich um die Sache drehen. Natürlich kann es dabei auch mal Reibung geben, kontroverse Ansichten, die dann jedoch zu einem guten Ergebnis beitragen. Wichtig ist immer, dass alles zum Wohle des Vereins geschieht. Das macht es am Ende aus."
Diese Elemente sind aktuell gegeben; das weiß auch Gorenzel, der den von einem Vergleich mit dem einstigen Erfolgsduo der Sechziger, Werner Lorant und Karl-Heinz Wildmoser, Abstand nimmt. "Ich halte es nicht so mit dem Früher", sagt der Geschäftsführer Sport: "Es geht nicht um uns, sondern um die Fans und die Menschen, für die 1860 identitätsstiftend ist. Wie den Vater eines Freundes, großer Max-Merkel-Anhänger, der letztens zu mir sagte: Noch einmal Bundesliga! Und ich antwortete: Wir schaffen das, aber tun gut daran, einen Schritt nach dem anderen zu gehen."
Das komplette Interview mit Michael Köllner und Günther Gorenzel lesen Sie in der aktuellen Montagsausgabe des kicker - oder ab Sonntagabend im e-Magazine. Da spricht des Löwen-Duo unter anderem über Erfolgsmechanismen, langfristige Ziele, den Zwist unter den Gesellschaftern, Vorbilder im Fußball. Und Gorenzel erklärt, warum er sich mit Karl-Heinz Rummenigge austauscht.
