DFB-Pokal

Juristischer Streit um Schalkes Pokalgegner geht weiter

Entscheidung des Landgerichts München bringt keine Klärung

Juristischer Streit um Schalkes Pokalgegner geht weiter

Schalkes Pokalgegner weiter gesucht: Türkgücü mit Trainer Alexander Schmidt und Yi-Young Park können sich weiter Hoffnungen machen.

Schalkes Pokalgegner weiter gesucht: Türkgücü mit Trainer Alexander Schmidt und Yi-Young Park können sich weiter Hoffnungen machen. imago images (2)

Das Gericht in Form der Vorsitzenden Richterin Gesa Lutz hat dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV) mit aufgegeben, die Meldung des 1. FC Schweinfurt 05 zu widerrufen und dann über die Meldung zur 1. Pokalrunde erneut zu entscheiden. "Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Meldung von Schweinfurt 05 nicht auf die Spielordnung des BFV gestützt werden kann", so Lutz. Die Herleitung des Verbandes sei nicht fehlerfrei gewesen. BFV-Präsident Rainer Koch habe am Montag zwar "erstmals" konkret sachliche Hintergründe der Entscheidung erläutert, aber er hätte das Gericht damit "nicht überzeugt".

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, beide Streitparteien können Berufung vor dem Oberlandesgericht München einlegen.

Wenige Tage vor dem für den 13. September angesetzten Spiel der 1. Pokalrunde hatte Türkgücü München eine einstweilige Verfügung gegen den Bayerischen Fußball-Verband gegen die Meldung von Schweinfurt 05 als Schalke-Gegner erreicht. BFV und DFB waren gegen die Verfügung vorgegangen. Der BFV hatte auf die Verbandsautonomie bestanden, was das Gericht aber nun nicht gelten ließ.

Die Entscheidung des Verbandes pro Schweinfurt war in Folge der Aussetzung des Spielbetriebes der Regionalliga Bayern und der Meldung des seinerzeitigen Tabellenführers Türkgücü als Drittligaaufsteiger getroffen worden. Als Ausgleich nominierte der Verband den damaligen Tabellenzweiten Schweinfurt als Teilnehmer am DFB-Pokal.

Laut BFV-Geschäftsführer Jürgen Igelspacher stehe nun "alles wieder auf Anfang. Wir haben keinen Teilnehmer. Wir müssen Türkgücü nicht verpflichtend melden. Wir müssen uns neu überlegen, wen wir melden und müssen das neu begründen." Türkgücüs Geschäftsführer Max Kothny sah einen Teilerfolg: Er gehe nun "davon aus, dass wir für den DFB-Pokal gemeldet werden". Er behielt sich weitere juristische Schritte vor, sofern erneut Schweinfurt gemeldet werden sollte.

Der BFV steht damit für seine Entscheidung unter enormem Druck. Die Auslosung der zweiten Pokalrunde soll nun erst Anfang November erfolgen, die Austragung ist für den 22. und 23. Dezember angesetzt.

sam/dpa/sid

Bayern unerreicht: Diese Vereine holten mehrmals den DFB-Pokal