Champions League

RB Leipzig nach Champions-League- Aus: "Ab der 1. Minute gespürt"

Nagelsmann warnt vor psychologischen Folgen

"Das haben wir ab der 1. Minute gespürt"

Klar unterlegen: Peter Gulacsi und RB Leipzig hatten Paris St. Germain wenig entgegenzusetzen.

Klar unterlegen: Peter Gulacsi und RB Leipzig hatten Paris St. Germain wenig entgegenzusetzen. imago images

Julian Nagelsmann wiederholte sich oft. Sehr oft sogar für seine Verhältnisse. Aber die Erkenntnis, die er im "Sky"-Interview immer wieder mitteilte, war eben klar. Für Nagelsmann und auch für jeden, der die Partie zuvor verfolgt hatte: "Der Gegner war besser als wir. Das muss man akzeptieren."

Nur wenig hatte sein Team dem von Gegenüber Thomas Tuchel während der 90 Minuten von Lissabon entgegenzusetzen gehabt. "Wenn man gesehen hat, wie variabel Paris in der Eröffnung ist, dann kriegst du nicht auf jede Aktion Zugriff und kannst dich nicht auf alles im Detail vorbereiten. Das sind alles gute Fußballer", lobte Nagelsmann die Franzosen. "Der Spielverlauf war einfach komplett anders als gegen Atletico. Wir hatten nicht die emotionalen Momente auf unserer Seite. Da muss viel zusammenkommen, um auf dem Niveau mitzuhalten."

Gulacsi erklärt seinen Fauxpas

Aber nicht nur der Spielverlauf war anders. "Das haben wir ab der 1. Minute gespürt, dass Paris eine stärkere Mannschaft ist als Atletico, alleine wie sie mit dem Ball spielen", berichtete RB-Keeper Peter Gulacsi. "Wir hatten keinen perfekten Tag wie gegen Atletico und so hatten wir keine Chance. Wir waren nicht aggressiv genug, nicht mutig genug. Wenn man nicht auf das Top-Level kommt, ist es schwer, mitzuhalten."

Gulacsi selbst hatte auch die ein oder andere Aktie am Ausscheiden gehabt. Das 0:2 durch Angel di Maria hatte er mit einem Fehlpass zu Leandro Paredes selbst eingeleitet. "Ich habe versucht, Sabi (Marcel Sabitzer, d.Red.) anzuspielen, aber der Ball war zu scharf", erklärte der Ungar die Situation. "Wir wollen immer von hinten rausspielen und den Gegner locken. Leider kann ein Tor passieren, wenn man als Torwart einen Fehlpass spielt."

Die Pause ist kurz: Nagelsmann warnt

PSG hatte dem Leipziger Keeper das Leben durch frühes Pressing sehr schwer gemacht, bereits in der 7. Minute hatte Gulacsi Glück gehabt, dass er dem anlaufenden Neymar den Ball an die Hand und nicht an den Körper schoss und das folgende Tor von Kylian Mbappé deshalb keine Anerkennung fand. In der Folge hatte Gulacsi aber auch mit einigen Paraden eine höhere Niederlage verhindert, die aufgrund der klaren Kräfteverhältnisse durchaus im Bereich des Möglichen gewesen. Das Fazit des Ungarn fiel klar aus: "Heute war nicht mehr drin."

Und jetzt? Nagelsmann sprach kurz nach Abpfiff bereits eine Warnung aus. "Es ist wichtig, dass wir als Gruppe wieder so zusammenfinden, wie wir uns jetzt in der Champions League präsentiert haben", appellierte der Coach, der sich zum jüngsten Trainer in einem Champions-League-Halbfinale aufgeschwungen hatte. "Psychologisch ist das jetzt aber keine leichte Situation. Und in drei Wochen wartet schon Nürnberg." Am 12. September steht RB in der 1. Runde des DFB-Pokals mit dem fränkischen Zweitligisten eines der schwersten Lose unter allen Bundesligisten ins Haus. Nagelsmanns Marschroute bis dahin: "Die Jungs sollen den Frust ein bisschen wirken lassen und dann gemeinsam den nächsten Schritt gehen."

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mib

Bilder zur Partie RB Leipzig - Paris St. Germain