Denn nach kicker-Informationen wird es an diesem Mittwoch zu einer diskreten Zusammenkunft kommen zwischen Vertretern des Schweizer Rechtevermarkters und einer hochrangigen Delegation des Fachverbandes. Die Frage ist: Was wird dann passieren? Bleibt das Tischtuch weiter zerschnitten? Oder folgt die Wende in Form einer außergerichtlichen Einigung?
Zuletzt hatten beide Seiten mit den Säbeln gerasselt. Zunächst war ein Zwischenbericht der Berliner Beratungsfirma Esecon, die beim DFB eine Generalinventur durchführt, via Spiegel publik geworden. Gespickt ist dieser demnach mit zahlreichen Vorwürfen: Korruption, Nepotismus, systematischer Betrug. Um 40 Millionen Euro sei der Verband geprellt worden, der wenige Tage später die noch bestehenden Vereinbarungen mit Infront aufkündigte. Das Unternehmen aus Zug, das mittlerweile der chinesischen Wanda-Gruppe gehört, wies die Vorwürfe scharf zurück und kündigte an, sich mit allen Mitteln gegen die Kündigung wehren zu wollen.
Infront vermarktete bis zuletzt den DFB-Pokal und hielt einen noch laufenden Service-Kontrakt für Bandenwerbung bei Länderspielen. Vor allem der Pokal-Vertrag ist hochdotiert und dürfte Garantiezahlungen von über 60 Millionen Euro pro Saison an den DFB umfassen.
Ein lukratives Stück vom Vermarktungskuchen also. Zuletzt hatten Medienberichte Zweifel an den Methoden der Beratungsfirma Esecon geschürt, das Unternehmen äußerte sich nicht dazu. Mitte Juni hatte es zudem zwei Hausdurchsuchungen durch die Staatsanwaltschaft Frankfurt gegeben, die im Werbebandenbetrugskomplex ermittelt, der das Verhältnis zwischen Infront und dem DFB schon vor dem Esecon-Bericht belastet hatte.
Man darf also gespannt sein auf den Ausgang des geheimen Spitzentreffens ...
