3. Liga

Münster-Manager Metzelder fehlen beim DFB "die Sachargumente"

Bisher sind die Einsprüche beim Verband erfolglos

Münster-Manager Metzelder fehlen beim DFB "die Sachargumente"

Sieht keinen fairen Wettbewerb: Malte Metzelder.

Sieht keinen fairen Wettbewerb: Malte Metzelder. imago images

Widerspruch und Einspruch sind in den vergangenen Wochen das gängige Vokabular in der Korrespondenz zwischen dem Klub und dem DFB. Münster legte Widerspruch gegen die Fortsetzung der 3. Liga und gegen Spielansetzungen ein sowie bei Niederlagen mehrmals Einspruch gegen die Spielwertung. Dass dies nicht nach Siegen geschah, wird dem Verein gelegentlich zum Vorwurf gemacht, dabei sind solche Rechtsmittel nur möglich, wenn eine "Beschwer", wie es im Juristendeutsch heißt, also ein Nachteil entstanden ist. Einen solchen wollen die Klubverantwortlichen beim jüngsten Auswärts-Unentschieden in Mannheim (0:0) allerdings nicht erkannt haben, weshalb sie in dieser Woche darauf verzichteten.

Laut der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB sind Einsprüche gegen die Spielwertung nur für wenige Fälle explizit vorgesehen. In Paragraph 17 ist die Rede von "Mitwirkung eines nicht spiel- oder einsatzberechtigten Spielers, ...Schwächung der eigenen Mannschaft durch einen während des Spiels eingetretenen Umstand, ...Regelverstoß des Schiedsrichters ... und Mitwirkung eines gedopten Spielers."" Davon trifft nichts auf Münster zu.

Die ersten Einsprüche/Widersprüche wurden von den DFB-Gerichten auch bereits abgelehnt, weswegen Preußen jeweils die nächsthöhere Instanz angerufen hat, wo die Chancen wohl auch nicht groß sind. "Alle Verfahren laufen noch. Bis dato wurde seitens des DFB nur mit formalen Gründen argumentiert, was uns als Verein sehr überrascht, weil bisher keinerlei Sachargumente vorgebracht worden sind. Man könnte daher meinen, dass der DFB den Wettbewerb selbst nicht für integer hält", sagt Malte Metzelder, der Geschäftsführer Sport der SC Preußen Münster 06 GmbH & Co. KGaA, süffisant. Wenn die Verbandsgerichtbarkeit ausgeschöpft ist, denkt er sogar daran, ein staatliches Gericht anzurufen. Metzelder: "Natürlich behalten wir es uns vor, alle Rechtsmittel auszuschöpfen und gegebenenfalls vor ein ordentliches Gericht zu gehen." Vertreten wird der Klub durch eine renommierte Kanzlei aus München.

Am Mittwochabend spielt Münster gegen den SV Meppen. Nach diesem vorletzten Spieltag könnte der sportliche Abstieg der Preußen, die bereits zwei Punkte Rückstand zum rettenden Ufer haben, bereits feststehen und die Partie am Samstag beim 1. FC Magdeburg bedeutungslos werden. "Wir haben von Anfang an bemängelt und bemängeln weiterhin, dass es keinen fairen Wettbewerb gibt", sagt Metzelder, "wir werden aber alles daransetzen, sportlich die Klasse zu erhalten, das möchte ich betonen."

Michael Ebert