3. Liga

Zwickaus Matchwinner Schröter: "Ich wusste gar nicht, dass ich das kann"

FSV-Trainer Enochs erlebt erneut emotionale Achterbahnfahrt

Zwickaus Matchwinner Schröter: "Ich wusste gar nicht, dass ich das kann"

Unfassbare Schlussminuten in Zwickau - gekrönt durch Tore von Elias Huth und Morris Schröter (re.).

Unfassbare Schlussminuten in Zwickau - gekrönt durch Tore von Elias Huth und Morris Schröter (re.). imago images

Zwei Spieltage vor Schluss hat der FSV Zwickau 40 Punkte auf seinem Konto, steht aber immer noch knapp unter dem ominösen Strich. Es war wieder einmal ein hochemotionales Spiel, an dem die West-Sachsen teilnahmen gegen Eintracht Braunschweig. Zuletzt hatten die Schwäne beim Kellerrivalen Münster spät und bitter verloren, diesmal war das Glück auf der Seite der Elf von Joe Enochs.

Die Elf des US-Amerikaners kassierte in der 90. Minute das vermeintlich entscheidende 1:2 durch Braunschweigs Yari Otto - eine weitere verheerende Schlusssequenz schien sich anzubahnen. Doch weit gefehlt: Elias Huth (90.+1) und Morris Schröter (90.+4) drehten den Spieß noch um! Schröter köpfte beim letzten Angriff eine Coskun-Flanke platziert ins linke untere Eck und sorgte mit seinem siebten Saisontor für Riesenjubel im Zwickauer Lager.

Spielersteckbrief M. Schröter
M. Schröter

Schröter Morris

Spielersteckbrief Huth
Huth

Huth Elias

Enochs hat doch noch nicht alles erlebt

"Ich kann es selbst noch nicht in Worte fassen und muss mir das nochmal anschauen", sagte Schröter wenig später bei MagentaSport. Noch kürzlich hatte er zu Teamkollege Ronny König gesagt: "Wenn ich diese Saison noch mit dem Kopf treffe, habe ich einiges erreicht von dem, was ich mir vorgenommen habe." An diesem Samstag war es soweit. "Ich wusste eigentlich gar nicht, dass ich das kann", schmunzelte der 24-Jährige, warnte aber zugleich, dass "wir noch lange nicht durch sind".

Auch sein Trainer konnte die glückliche Wende am Ende kaum fassen. "Gerade wenn man meint, dass man alles im Fußball erlebt hat, dann sowas. Schön", freute sich Enochs. Dem Zwickauer Trainer sei zur Pause klar gewesen, dass der Rückstand Sekunden vor dem Pausenpfiff seine Mannschaft beschäftigen würde. "Das war ein bitterer Nackenschlag. Dann war es klar, dass wir danach eine Zeit brauchen. Der Glaube hat nach dem 0:1 ein bisschen gefehlt", so Enochs. "Wenn Braunschweig cleverer spielt, machen sie das 2:0 und wir sind tot." Doch nach dem 1:1 durch Elias Huth (76.) entwickelte sich schließlich "ein offenes Spiel. Das geht einem sehr nah."

Weniger verwunderlich fand es Enochs, dass seine Elf nach dem 1:2 nicht aufsteckte. "Wenn kein anderer an uns glaubt...", sinnierte der Trainer und beschrieb seine Gefühlslage nach verrückten Schlussminuten: "Danach haben die Jungs an sich geglaubt. Das war wie Achterbahn."

Chemnitz kommt am Mittwoch

Der Krimi geht weiter. Mit 40 Punkten auf dem Konto empfängt Zwickau am Mittwochabend (19 Uhr, LIVE! bei kicker) am vorletzten Spieltag dieser hochspannenden Drittliga-Saison den Landesrivalen Chemnitzer FC, der einen Punkt und einen Platz besser steht als der FSV. Mit einem Dreier würde die Enochs-Elf ans rettende Ufer springen - vor dem Saisonfinale am kommenden Samstag beim SV Waldhof Mannheim.

aho

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