3. Liga

Enochs: "Trainer werden immer kritisiert, Schiedsrichter nicht"

Zwickaus Trainer spricht zudem von Pöbeleien nach dem Schlusspfiff

Enochs' geballter Frust: "Trainer werden immer kritisiert, Schiedsrichter nicht"

FSV-Trainer Joe Enochs kämpft mit Zwickau um den Klassenerhalt - und ist sauer nach dem 1:2 in Münster.

FSV-Trainer Joe Enochs kämpft mit Zwickau um den Klassenerhalt - und ist sauer nach dem 1:2 in Münster. imago images

Zwischendrin konnte FSV-Coach Joe Enochs nur noch bitter lachen bei der Ansicht der TV-Bilder nach Spielschluss. Die Entstehung des Elfmeters in der zweiten Minute der Nachspielzeit, der zur bitteren 1:2-Niederlage seines FSV in Münster geführt hatte, offenbarten schließlich einiges. Genauer: Gerade hatte die Wiederholung gezeigt, wie Joel Grodowski an Johannes Brinkies im Strafraum vorbeiziehen wollte, einen Schritt Richtung Keeper machte, etwas einfädelte und zu Boden ging. "Dann ist es eine Schwalbe. Er lässt das Bein stehen", sagte der 48-jährige Enochs, der schon vor der entscheidenden Szene ein Foul im Mittelfeld gesehen hatte. "Das ist ein alter Bauerntrick. Der Schiedsrichter fällt darauf rein."

Tatsächlich hatte Brinkies beim Herausstürzen aus seinem Kasten noch vor Grodowski die Arme zurückgezogen. Dieser hatte den Kontakt eben gesucht und den Elfmeter damit herausgeholt. Heinz Mörschel markierte den 2:1-Siegtreffer für Münster, der auch das Zwickauer Abrutschen auf Rang 18 bedeutete. Dort steht der FSV nun drei Spieltage vor Schluss mit drei Zählern Rückstand auf das rettende Ufer - hinter dem SC Preußen.

"99,9 Prozent der Schiedsrichter pfeift das ab"

Dabei waren die Gäste dank Gerrit Wegkamp noch in Führung gegangen, aber Siegtorschütze Mörschel markierte auch den zwischenzeitlichen Ausgleich, nachdem Brinkies den Ball nicht richtig festgehalten hatte. Und auch das war für Enochs sehr, sehr strittig: "Unser Torwart hat den Ball und wird angerannt von einem Gegenspieler. 99,9 Prozent der Schiedsrichter pfeift das ab, weil es Foul ist."

Die Schuld allein beim Referee wollte der US-Amerikaner aber nicht suchen. "Wir dürfen uns nicht hinten reinstellen", sagte Enochs, der mit Elias Huth in der Schlussphase noch einen Stürmer gebracht hatte. Womöglich das falsche Signal? "Die Trainer werden halt immer kritisiert. Die Schiedsrichter nicht", betonte der FSV-Coach, dem allerdings auch wenige personelle Alternativen zur Verfügung standen. Nun steht der FSV unter Zugzwang. "Wir haben es nicht in der eigenen Hand. Deshalb müssen wir die nächsten beiden Heimspiele gewinnen."

Pöbeleien von der Tribüne?

Für Gesprächsstoff sorgte auch ein Zwischenfall nach dem Schlusspfiff. Die FSV-Akteure, unter anderem Stürmer Ronny König, seien von Personen auf der Tribüne provoziert worden. "Die Spieler sind enttäuscht. Keine Frage. Das geht an die Nerven. Keine Frage. Aber wenn man bepöbelt wird mit 'Hau ab, Ossi', dann wehrt man sich", sagte Enochs, der König bei der betreffenden Szene zurückgehalten hatte.

pau

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