Mit einem überzeugenden 4:1 ist Atalanta Bergamo zurück in den Serie-A-Betrieb gestartet - und ein gewisser Robin Gosens hat hierbei direkt wieder gezeigt, was er drauf hat und warum er im März eigentlich von Bundestrainer Joachim Löw für die deutsche Nationalmannschaft nominiert werden sollte.
Mit seinem jetzigen Assist und seinem folgenden Tor am Mittwochabend beim Topspiel gegen Lazio Rom steht Gosens nach 24 Serie-A-Einsätzen in dieser Spielzeit schon bei acht Toren sowie sechs Vorlagen - und ist damit großer Bestandteil der ohnehin besten Offensive Italiens (63 Treffer nach 24 Partien).
Spielersteckbrief Gosens
Trainersteckbrief Gasperini
Gosens hofft auch Licht nach der Dunkelheit
Im Gespräch mit DAZN äußert sich der in Emmerich geborene Antreiber aber nicht über den gelungenen Neustart im Oberhaus, sondern vielmehr über die immer noch angespannte Stimmung in Bergamo. Hier in der Lombardei hat das Coronavirus schließlich mit die tiefsten Spuren in Italien hinterlassen, viele Todesopfer gefordert und die Bevölkerung nachhaltig geprägt.
Gosens hat in seiner Wahlheimat deswegen "immer noch das Gefühl, dass man draußen in einer kranken Stadt unterwegs ist". Der 25-Jährige, der immer wieder auch mit dem FC Schalke 04 in Verbindung gebracht wird und sich selbst als S04-Fan geoutet hat, hoffe aber, dass das Schlimmste hinter der Region und den Menschen liege.
Das Heimspiel gegen Valencia war für uns ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist, aber auch gleichzeitig eine Art Alptraum.
Robin Gosens gegenüber DAZN
Zwiespältig blickt Gosens immer noch auf das Champions-League- Achtelfinale gegen den FC Valencia zurück: "Das Heimspiel gegen Valencia war für uns ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist, aber auch gleichzeitig eine Art Alptraum, weil sich vielleicht viele Fans gegenseitig mit dem Virus angesteckt haben. Es ist eine komplett absurde Vorstellung, dass Glück und Horror so nah beieinander liegen."
"Das Schalker Herz blutet"
Das Ziel Nationalmannschaft hat der vielseitige Profi übrigens nicht aus den Augen verloren. "Jetzt habe ich ein Jahr mehr Zeit, um mich zu beweisen und an das Niveau der Nationalmannschaft heranzuwachsen", sagt Gosens.
Betroffen macht ihn unterdes die Situation bei seinem deutschen Lieblingsklub aus Gelsenkirchen. "Das Schalker Herz blutet. Nicht nur, was auf dem Platz abgeht, das sehr tragisch und zum Teil echt traurig ist. Man hat das Gefühl, dass Schalke immer wieder in negativen Schlagzeilen steht durch das, was rund um den Verein passiert", so Gosens.
