DFB-Pokal

Kwasniok: "Es gibt keine Ausreden, wenn du Historisches erreichen kannst"

Saarbrückens Trainer glaubt an "verzehnfachte Chance"

Kwasniok: "Es gibt keine Ausreden, wenn du Historisches erreichen kannst"

Lukas Kwasniok war vor seinem Amtsantritt in Saarbrücken beim FC Carl Zeiss Jena und im Nachwuchsbereich des Karlsruher SC tätig.

Lukas Kwasniok war vor seinem Amtsantritt in Saarbrücken beim FC Carl Zeiss Jena und im Nachwuchsbereich des Karlsruher SC tätig. imago images

Es sind ereignisreiche Wochen, die hinter dem 1. FC Saarbrücken liegen. Dabei hat der Viertligist seit dem 7. März - einem 0:1 bei Astoria Walldorf - gar kein Punktspiel mehr bestritten. Und trotzdem ging es auch während der Corona-Pause bei den Saarländern zur Sache. Diskussionen über eine mögliche Saisonfortsetzung folgte schließlich der Abbruch der Spielzeit in der Regionalliga Südwest, verbunden mit dem Aufstieg des Traditionsklubs in die 3. Liga. Mitte Mai durfte der FCS schließlich auch wieder das Training aufnehmen und - nachdem zuvor die Ansetzung des DFB-Pokalhalbfinals feststand - sich auf das Saisonhighlight gegen Bayer Leverkusen vorbereiten.

Selbst wenn wir das Spiel unseres Lebens machen, brauchen wir trotzdem noch das Glück, dass die Leverkusener in der einen oder anderen Szene auch mal knapp am Pfosten vorbeischießen.

Saarbrückens Trainer Lukas Kwasniok

In das Halbfinale gegen die Werkself geht der Noch-Regionalligist, der als erster viertklassiger Klub überhaupt in die Vorschluss-Runde vorgedrungen ist, natürlich als Außenseiter. "Selbst wenn wir das Spiel unseres Lebens machen, brauchen wir trotzdem noch das Glück, dass die Leverkusener in der einen oder anderen Szene auch mal knapp am Pfosten vorbeischießen", sagte Trainer Kwasniok. Eine "verzehnfachte Chance", sieht der 38-Jährige für seine Mannschaft, angesichts der tagelangen, störungsfreien Vorbereitung auf das Spiel. Die Möglichkeit, tatsächlich ins Finale einzuziehen, sei aber "immer noch marginal".

"Das war der widerlichste Gegner der Saison"

Wie Leverkusen, das ohne den angeschlagenen Kai Havertz antritt, zu schlagen ist, weiß Kwasniok trotzdem genau. Weil sein Team kein Punktspiel zu bestreiten hatte, konnten er und seine Spieler den Gegner schließlich auch bis ins letzte Detail ganz genau analysieren: "Wir haben alles darauf ausgelegt. Wir kennen Leverkusen so gut wie keine andere Mannschaft in dieser Saison." Sein Team müsse die Rheinländer entnerven, ihnen die Lust nehmen, "den Ball laufen zu lassen". "Wir müssen das Spiel so gestalten, dass die Leverkusener vom Platz gehen und sagen: 'Das war der widerlichste Gegner der Saison'", verlangte Kwasniok, dem alle Spieler seines Kaders zur Verfügung stehen.

Dafür fehlen dem FCS, der wegen Bauarbeiten im Ludwigspark seit Monaten nach Völklingen ausweicht, die Zuschauer. Denn natürlich wird auch die Partie im Hermann-Neuberger-Stadion als Geisterspiel ausgetragen. "Ich glaube nach wie vor, dass das Stadion ein Vorteil ist", ist sich Kwasniok allerdings sicher. Ausflüchte will er ohnehin nicht gelten lassen: "Es gibt einfach keine Ausreden, wenn du etwas Historisches erreichen kannst, wenn du dich als Spieler in einer Stadt, in einer Region unsterblich machen willst."

pau

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