3. Liga

Scharold über die Corona-Pause: "Konnten das gut einschätzen"

1860-Geschäftsführer fordert mehr TV-Einnahmen für Drittligisten

Scharold über die Corona-Pause: "Konnten das gut einschätzen"

"Eine Prognose für die kommende Saison wäre wie in eine Glaskugel auf dem Jahrmarkt schauen": 1860-Geschäftsführer Michael Scharold.

"Eine Prognose für die kommende Saison wäre wie in eine Glaskugel auf dem Jahrmarkt schauen": 1860-Geschäftsführer Michael Scharold. imago images

"Was in den letzten drei Monaten passiert ist, war alles andere als geplant", sprach der scheidende Löwen-Geschäftsführer wohl für alle Vereine, mindestens die der 3. Liga. Die Münchener hätten in Zeiten von Corona allerdings "die richtigen Maßnahmen ergriffen - deshalb konnten wir das gut einschätzen".

Verzicht und Spenden: Fans helfen den Löwen aus

Eine größere Herausforderung als die komplizierte Gegenwart wird laut Scharold, der sich über die Vereinskanäle äußerte, jedoch die ungewisse Zukunft: "Eine Prognose für die kommende Saison wäre wie in eine Glaskugel auf dem Jahrmarkt schauen." Zu einer positiven Wendung beim TSV 1860 sollen auch dessen Fans beitragen, die über teilweise selbst geforderte und geförderte Aktionen auf die Rückerstattung von Dauerkarten-Beträgen verzichten oder virtuelle Tickets für die anstehenden Spiele erwerben, um den Verein finanziell zu unterstützen.

Dass die 3. Liga nun ab 26. Mai fortgesetzt werde, sei "für den TSV 1860 und auch für die Liga essenziell wichtig", so Scharold, der ein "verlässlicher Vertragspartner gegenüber dem Fernsehen und den Sponsoren" sein will. "Sehr dankbar sein müssen wir der DFL", die der 3. Liga, in der aktuell viele Existenzen bedroht sind, 7,5 Millionen Euro zur Verfügung stellte.

Finanzielle Probleme stehen auch einer zweigleisigen 3. Liga im Weg

Diesbezüglich sieht Scharold allerdings ein "Problem in der Einnahmenstruktur": Die 3. Liga könne ihre Personalkosten im Vergleich zur 1. und zur 2. Liga nicht durch die Einnahmen über TV-Rechte ausgleichen - dieses finanzielle Problem "muss die Liga in Angriff nehmen, um sich nachhaltig im Profibereich zu etablieren". Höhere Beträge könne man übrigens nur "als verlässlicher Partner" erlösen, weshalb es für die Vereine laut Scharold aktuell wichtig sei, "zusammen für die 3. Liga zu kämpfen und individuelle Belange hinten anzustellen".

Hinten anzustellen sei auch eine zweigleisige 3. Liga, die der 39-Jährige, der bei den Löwen in der aktuellen Saison von Verlusten "im mittleren sechsstelligen Bereich" spricht, momentan für nicht realisierbar hält: "Wenn wir von Einnahmen in Höhe von 50 bis 60 Millionen Euro aus der Zentralvermarktung für eine eingleisige 3. Liga sprechen, dann bräuchten wir für eine zweigleisige 100 bis 120 Millionen Euro." Natürlich hätte er "nichts dagegen, wenn die Regionalligisten uns ein solches Konzept vorstellen würden".

nba