kicker

Setien warnt vor verfrühtem Neustart: "Mein Geld schenke ich euch!"

Barça-Trainer findet deutliche Worte

Setien warnt vor verfrühtem Neustart: "Mein Geld schenke ich euch!"

Stimmt kritische Töne an: Barça-Coach Quique Setien.

Stimmt kritische Töne an: Barça-Coach Quique Setien. imago images

"Was ist wichtiger? Das Geld? Oder die Gesundheit?", fragt der Chefcoach in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" - und liefert die Antwort gleich mit. "Da sage ich: Mein Geld schenke ich Euch! Würde Geld kompensieren, wenn ich, sagen wir, meine alten Tanten anstecken sollte?" Seine Spieler hatten vor einigen Wochen einen Gehaltsverzicht im Zuge der Krise zunächst abgelehnt, später aber doch zugestimmt.

Angesichts der Krise gehe es nicht nur um Mannschaft und Trainerstab, argumentiert Setien. "Rund um die Mannschaft sind auch Angestellte, die Trainingsmaterial zusammenräumen, die uns als Fahrer transportieren, die uns bekochen, und die auch alle Familien haben", wird er zitiert.

Trainersteckbrief Setien Solar
Setien Solar

Setien Solar Enrique

"Dimension, die uns alle übersteigt"

Die spanische Liga pausiert seit dem 11. März, der Ligavorstand plant aber, den Spielbetrieb Ende Mai, spätestens aber Ende Juni wiederaufzunehmen. Setien, der die Katalanen im Januar von Ernesto Valverde übernahm, sprach warnende Worte aus. Die aktuelle Krise habe eine "Dimension, die uns alle übersteigt".

Wenn Spiele bedeuten, dass wir ein Risiko eingehen müssen, würde ich das ablehnen,

Quique Setien

So würde er sich sträuben, wenn der Neustart zu früh erfolgen würde. "Wenn Spiele bedeuten, dass wir ein Risiko eingehen müssen, würde ich das ablehnen", so Setien. "Es gibt nichts Wichtigeres als das Leben und die Gesundheit. Die ganze Welt wird die Folgen dieser Krise tragen müssen, auch der Fußball."

Im Falle eines Saisonabbruchs würde der FC Barcelona, derzeit auf Platz eins rangierend, das Titelrennen für sich entscheiden. Für Setien ist das aber keine denkbare Variante: "Ich möchte auf diese Weise kein Meister werden", sagte er 61-Jährige dem spanischen Radiosender "Cadena Ser".

mib/dpa