DFB-Pokal

Lieblingsspiel: Mintal sorgt für Gänsehautmoment im Pokal-Halbfinale

DFB-Pokal, Halbfinale, Nürnberg - Frankfurt, 17. April 2007

Lieblingsspiel: Mintal sorgt schon im Halbfinale für den Gänsehautmoment

Nürnbergs "Phantom" Marek Mintal wird am 17. April 2007 im Pokalhalbfinale gegen Frankfurt für Ivan Saenko eingewechselt.

Nürnbergs "Phantom" Marek Mintal wird am 17. April 2007 im Pokalhalbfinale gegen Frankfurt für Ivan Saenko eingewechselt. picture alliance

Die Saison 2006/07 dürfte allen Anhängern des 1. FC Nürnberg wohl für immer in Erinnerung bleiben. Allerdings nicht nur wegen des Pokalsiegs am 26. Mai 2007 im Berliner Olympiastadion gegen den VfB Stuttgart (3:2 n.V.) - auch wenn dieser Triumph, der aller Voraussicht nach der einzige in meiner "Karriere" als Club-Fan bleiben dürfte, selbstredend immer einen Sonderplatz einnehmen wird. Doch der emotionalste Moment fand bereits in der Runde zuvor statt.

Am 17. April empfing der Club Eintracht Frankfurt im ersten Halbfinale. Am Ende stand ein berauschender 4:0-Sieg, von einer "magischen Nacht", in der "der Club die Herzen berührt", schrieben die Nürnberger Nachrichten. Mein Herz - und nicht nur meins - wurde besonders in der 87. Minute berührt, als sich Marek Mintal zu seiner Einwechslung bereitmachte.

Hinter Mintal - dem "Phantom" und Publikumsliebling der Nürnberger - lag zum damaligen Zeitpunkt eine schwere Zeit. Am 3. Spieltag der Saison 2005/06 hatte sich der Slowake erstmals den Mittelfuß gebrochen. Zum Rückrundenauftakt feierte er sein Comeback, das er aber nach nur wenigen Minuten wieder abbrechen musste. Erneut hatte er einen Mittelfußbruch erlitten. Erst zu Beginn der Saison 2006/07 wurde er wieder fit, doch Schmerzen hinderten ihn an regelmäßigen Einsätzen. Bei einer Untersuchung wurde schließlich festgestellt, dass die Metallschiene zur Stabilisierung des Fußes nicht korrekt saß. Eine dritte Operation wurde nötig, erneut fiel er monatelang aus.

Das Ende einer knapp zweijährigen Leidenszeit

Im Pokal-Halbfinale fand diese knapp zweijährige Leidenszeit ein Ende - und wie: Alle - jedenfalls all jene, die dem 1. FCN nahestanden - erhoben sich bei Mintals Einwechslung von den Sitzen, mit minutenlangen Sprechchören und Ovationen wurde er gefeiert. Die Jubelarien schienen kein Ende mehr nehmen zu wollen und sollten sich zusammen mit dem feststehenden Erreichen des Pokalfinals sogar noch steigern. Ein Gänsehautmoment, an den für mich selbst der Pokalsieg rund einen Monat später nicht heranreicht.

Jörg Wieserner

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